Es gibt viele Literaten, die keine Autoren sind, und das sind wahrscheinlich die glücklichsten. Sie sind geschützt vor dem Ekel, den der Beruf eines Autors manchmal mit sich bringt, vor den Streitigkeiten, die aus der Rivalität erwachsen, vor Parteigezänk und falschen Urteilen. Sie haben mehr Freude an der Gesellschaft. Sie sind Richter, während die anderen gerichtet werden.
Gesellschaft Zitate
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Überall, wo es eine gefestigte Gesellschaft gibt, ist Religion notwendig; die Gesetze decken offensichtliche Verbrechen ab, und die Religion deckt geheime Verbrechen.
Der Hochmut der Kleinen besteht darin, immer, der der Großen, nie von sich selbst zu sprechen. Dieser letztere ist unendlich nobler, zuweilen aber einigermaßen beleidigend für die Gesellschaft. Er will sagen: "Meine Herren, Sie sind der Mühe nicht wert, die ich es mich kosten ließe, von Ihnen geachtet zu werden."
Der Verleumder erfindet Nichtswürdige, um Gesellschaft zu haben.
Der Atheismus und der Fanatismus sind zwei Ungeheuer, die die Gesellschaft verschlingen und zerreißen können.
Die Sucht, geistreich zu erscheinen, ist ein sicheres Zeichen für den Mangel jeglichen Geistes und kann auch die glänzendste Gesellschaft verderben.
Die Zurschaustellung von Trauer stellt mehr Anforderungen als die Trauer selbst. Wie wenige Menschen sind in ihrer eigenen Gesellschaft traurig.
Ohne Gesellschaft ist Glück unmöglich.
Das Band der Gesellschaft sind Vernunft und Sprache.
Jede Tätigkeit und Pflicht, welche die Verbindungen der Menschen und die bürgerliche Gesellschaft zu schützen vermag, ist derjenigen vorzuziehen, welche sich auf Erkenntnis und Wissenschaft bezieht.
Gedanken, die schockweise kommen, sind Gesindel. Gute Gedanken erscheinen in kleiner Gesellschaft. Ein göttlicher Gedanke kommt allein.
Einer Gesellschaft die man damit unterhalten kann, dass zwei Menschen einen Ball hin- und herschlagen, ist alles zuzutrauen.
Wohlerzogene Menschen sprechen in Gesellschaft weder vom Wetter, noch von der Religion.
Wer in einer Gesellschaft ein Bonmot erklärt, hat seine Feinheit nicht verstanden.
Erstlich zur Seltenheit muß man sich machen, und damit man es bleibe in der Gesellschaft, zuweilen hintereinander keine Seltenheit sein.
Außer der Einsamkeit macht nichts so stolz als eine Gesellschaft, die sich immer untereinander lobt.
Es ist nicht immer Heuchelei, wenn derselbe Mann, der zu Hause tobt, in fremder Gesellschaft mild erscheint. Zu Hause findet er eingewurzelte wiederholte Fehler, die er zu bestrafen hat, die er schon bestraft hat.
In der Einsamkeit wird der gute Teil des Menschen, in der Menge der schlechte vergrößert; jener bekommt dort die Waffen, dieser fühlt sie hier. In der Gesellschaft lernt man die Tugend nicht.
Man muß seine Behauptungen nie entscheidend in Gesellschaft aufstellen, weil man sonst andern Mut und Lust benimmt, sie anzufechten. Einer, der alle seine Sätze mit einem ›vielleicht‹ entkräftet, lockt aus andern ihre Widersprüche und Meinungen.
Nichts wird weniger in Gesellschaft erraten als die Empfindsamkeit, besonders die männliche.
In feinen Gesellschaften wird nur der abwesende persifliert, in gemeinen spaßet man über d(en) gegenwärtigen.
In Gesellschaft macht der Witz eine Lücke und Finsternis durch Blenden; hingegen Laune ergötzt in einem fort.
In gewissen Jahren wird das Leben ein fortdauerndes Verlieren. – Gott erhalte mir meine Freunde! Es wäre wirklich schön, wenn man in Gesellschaft sterben könnte, wenn man in Gesellschaft gelebt.
Um ein guter Gesellschafter zu sein, ist es sehr gut, etwas zu treiben, was die Gesellschaft selbst interessiert. Daher ist ein Jurist, Kaufmann unter Bürgerlichen an und für sich ein besserer als ein Philosoph oder gar Dichter.
Menschen beweisen sich in Gesellschaft Sachen, die jeder glaubt.
Um in Gesellschaft etwas zu erfahren, muß man die Antwort nicht durch eine Frage, sondern eine Veranlassung herauslocken.
Die Gesellschaft gleicht einem Maskenball, auf dem sich niemand demaskiert.
Das Einfältigste sagt man im Anfang in einer Gesellschaft, das Beste zuletzt.
Was die Gesellschaft so anziehend macht, ist die täuschende Aufrichtigkeit, mit der man einander sagt, was man nicht glaubt.
Um in Gesellschaft für geistreich zu gelten, muss man über jede Art von Schmeichelei verfügen.