Euterpe Hier, sagt Euterpe, liegt mein Schmerz, Und da will ich daß er geheilet werde: Drum zeigt sie mit der Linken auf ihr Herz Und mit der Rechten auf die Erde.
Schmerz Zitate
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Man klagt so sehr bei jedem Schmerz und freut sich so selten, wenn man keine[n] fühlt.
Unser Leben hängt so g[e]nau in der Mitte zwischen Vergnügen und Schmerz, daß uns schon zuweilen Dinge schädlich werden können, die uns zu unserm Unterhalt dienen, wie ganz natürlich veränderte Luft, da wir doch in die Luft geschaffen sind. Allein wer weiß ob nicht vieles von unserm Vergnügen von diesem Balancement abhängt, diese Empfindlichkeit ist vielleicht ein wichtiges Stück von dem was unsern Vorzug vor den Tieren ausmacht.
Ein feste Burg für jeden Schmerz, das ist ein gläubig Menschenherz.
Wir fühlen den Schmerz, aber nicht die Schmerzlosigkeit; wir fühlen die Sorge, aber nicht die Sorglosigkeit; die Furcht, aber nicht die Sicherheit.
Der allgemeine Überblick zeigt uns, als die beiden Feinde des menschlichen Glückes, den Schmerz und die Langeweile.
Die Pein des unerfüllten Wunsches ist klein, gegen die der Reue: denn jene steht vor der stets offenen, unabsehbaren Zukunft; diese vor der unwiderruflich abgeschlossenen Vergangenheit.
Während wir nämlich von Leiden frei sind, spiegeln unruhige Wünsche uns die Chimären eines Glückes vor, das gar nicht existiert, und verleiten uns sie zu verfolgen: dadurch bringen wir den Schmerz, der unleugbar real ist, auf uns herab.
Wenn man nun endlich noch Jedem die entsetzlichen Schmerzen und Qualen, denen sein Leben beständig offen steht, vor die Augen bringen wollte; so würde ihn Grausen ergreifen: und wenn man den verstocktesten Optimisten durch die Krankenhospitäler, Lazarette und chirurgische Marterkammern, durch die Gefängnisse, Folterkammern und Sklavenställe, über Schlachtfelder und Gerichtsstätten führen, dann alle die finstern Behausungen des Elends, wo es sich vor den Blicken kalter Neugier verkriecht, ihm öffnen und zum Schluß ihn in den Hungerturm des Ugolino blicken lassen wollte; so würde sicherlich auch er zuletzt einsehn, welcher Art dieser meilleur des mondes possibles ist.
Stumpfheit des Geistes ist durchgängig im Verein mit Stumpfheit der Empfindung und Mangel an Reizbarkeit, welche Beschaffenheit für Schmerzen und Betrübnisse jeder Art und Größe weniger empfänglich macht: aus eben dieser Geistesstumpfheit aber geht andererseits jene, auf zahllosen Gesichtern ausgeprägte, wie auch durch die beständig rege Aufmerksamkeit auf alle, selbst die kleinsten Vorgänge in der Außenwelt sich verratende innere Leerheit hervor, welche die wahre Quelle der Langenweile ist und stets nach äußerer Anregung lechzt, um Geist und Gemüt durch irgendetwas in Bewegung zu bringen. In der Wahl desselben ist sie daher nicht ekel; wie dies die Erbärmlichkeit der Zeitvertreibe bezeugt, zu denen man Menschen greifen sieht, im gleichen die Art ihrer Geselligkeit und Konversation, nicht weniger die vielen Türsteher und Fenstergucker.
Wenn dich der Egoismus ganz erfüllt und gefasst hat, sei es als Freude, als Triumph, als Begier, als Hoffnung, oder als wütender Schmerz, als Ärger, als Zorn, als Furcht, als Misstrauen, als Eifer jeder Art; so bist du in des Teufels Klauen, und wie ist einerlei. – Dass du eilest herauszukommen, tut not, und wie ist wieder einerlei.
Unmäßige Freude und sehr heftiger Schmerz finden sich immer nur in der selben Person ein: denn beide bedingen sich wechselseitig und sind auch gemeinschaftlich durch große Lebhaftigkeit des Geistes bedingt.
Bei einem unglücklichen Ereignis, welches bereits eingetreten, also nicht mehr zu ändern ist, soll man sich nicht einmal den Gedanken, dass dem anders sein könnte, noch weniger den, wodurch es hätte abgewendet werden können, erlauben: denn gerade er steigert den Schmerz ins Unerträgliche; sodass man damit zum εαυτονβασανιστης (Sich-selbst-Peinigenden) wird.
Fehlt es ihm [dem Menschen] hingegen an Objekten des Wollens, indem die zu leichte Befriedigung sie ihm sogleich wieder wegnimmt; so befällt ihn furchtbare Leere und Langeweile: d. h. sein Wesen und sein Dasein selbst wird ihm zur unerträglichen Last. Sein Leben schwingt also, gleich einem Pendel, hin und her, zwischen dem Schmerz und der Langenweile, welche beide in der Tat dessen letzte Bestandteile sind.
Den Fundamentalunterschied aller Religionen kann ich nicht, wie durchgängig geschieht, darin setzen, ob sie monotheistisch, polytheistisch, pantheistisch, oder atheistisch sind; sondern nur darin, ob sie optimistisch oder pessimistisch sind, d. h. ob sie das Dasein dieser Welt als durch sich selbst gerechtfertigt darstellen, mithin es loben und preisen, oder aber es betrachten als etwas, das nur als Folge unserer Schuld begriffen werden kann und daher eigentlich nicht sein sollte, indem sie erkennen, dass Schmerz und Tod nicht liegen können in der ewigen, ursprünglichen, unabänderlichen Ordnung der Dinge, in dem, was in jedem Betracht sein sollte.
Die Gewalt, die uns angetan wird, macht uns oft weniger Pein als die, die wir uns selbst antun.
Der Schmerz, den wir durch Scham und Eifersucht empfinden, ist deshalb so einschneidend, weil die Eitelkeit uns nicht dabei helfen kann, ihn zu ertragen.
Die Schmerzen der Schande und Eifersucht sind so heftig, weil die Eitelkeit nicht helfen kann, sie zu ertragen.
Es scheint, daß die Natur, welche die Organe unseres Körpers so weise zu unserem Glück eingerichtet hat, uns auch den Hochmut gegeben hat, um uns den Schmerz der Erkenntnis unserer Unvollkommenheit zu ersparen.
Körperliche Arbeit befreit von seelischen Schmerzen und das ists, was den Armen glücklich macht.
Die junge Mutter Sie hat ein Kind geboren, Zu höchster Lust in tiefstem Leid, Und ist nun ganz verloren In seine stumme Lieblichkeit. Es blüht zwei kurze Tage, So daß sie's eben küssen mag, Und ohne Laut und Klage Neigt es sein Haupt am dritten Tag. Und wie es still erblaßte, So trägt sie still den heil'gen Schmerz, Und eh' sie's ganz noch faßte, Daß es dahin ist, bricht ihr Herz. Der mit dem Lilienstengel Sonst tritt aus einem finstern Tor, Er ging, der Todes-Engel, Aus ihrem eig'nen Schoß hervor.
Die Edelsten leiden den meisten Schmerz. Auch der Schmerz wählt den besten Boden.
Der wahre Schmerz ist schamhaft.
Die Freude macht den Menschen gesellig, der Schmerz entfremdet ihn von den andern.
Die allgemeinen Schmerzen als persönliche fühlen: großes Unglück!
Was ist das für ein Frauenbild… Was ist das für ein Frauenbild In dürftigem Gewand? Sie stützt ein Antlitz krank und mild In eine weiße Hand. Sie sieht nach mir, wird rot und bleich, Lacht gellend auf und weint Und ist dem Regentropfen gleich, Durch den die Sonne scheint. Ach, jetzt versteh' ich ihren Schmerz Und er betrübt mich sehr: Einst liebt' ich dich, du armes Herz, Nun kannt' ich dich nicht mehr. Doch wer erkennt ein Blumenbeet, Das ihn im Lenz entzückt, Wenn zwischen Herbst und Winter spät Der Sturm die Stengel knickt!
Spaziergang am Herbstabend Wenn ich Abends einsam gehe Und die Blätter fallen sehe, Finsternisse nieder wallen, Ferne, fromme Glocken hallen: Ach, wie viele sanfte Bilder, Immer inniger und milder, Schatten längst vergangner Zeiten, Seh' ich dann vorüber gleiten. Was ich in den fernsten Stunden, Oft nur halb bewußt, empfunden, Dämmert auf in Seel' und Sinnen, Mich noch einmal zu umspinnen. Und im inneren Zerfließen Mein' ich's wieder zu genießen, Was mich vormals glücklich machte, Oder mir Vergessen brachte. Doch, dann frag' ich mich mit Beben: Ist so ganz verarmt dein Leben? Was du jetzt ersehnst mit Schmerzen, Sprich, was war es einst dem Herzen? Völlig dunkel ist's geworden, Schärfer bläs't der Wind aus Norden, Und dies Blatt, dies kalt benetzte, Ist vielleicht vom Baum das letzte.
Der Schmerz zwingt den Menschen zur Aufmerksamkeit auf die verwundete Stelle.
Es gibt Momente, die nur den Samen der Freude ins Herz streuen, die der Gegenwart nichts bringen, als einen leisen Schmerz, und die im eigentlichsten Verstande erst unter dem Brennglase der Erinnerung in ihrer Bedeutung, ihrem Reichtum, aufgehen.
Der Schmerz ist der geheime Gruß, Durch den die Seelen sich verstehn.