Viele der Mutigsten werden nie bekannt und bekommen kein Lob. [Aber das schmälert nicht ihre Schönheit...
Schönheit Zitate
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Alle, die in Schönheit gehn, werden in Schönheit auferstehn.
In Italien laufen sie blind an tausend leisen Schönheiten vorbei zu jenen offiziellen Sehenswürdigkeiten hin, die sie doch meistens nur enttäuschen, weil sie, statt irgendein Verhältnis zu den Dingen zu gewinnen, nur den Abstand merken zwischen ihrer verdrießlichen Hast und dem feierlich-pedantischen Urteil des Kunstgeschichtsprofessors, welches der Baedeker ehrfurchtsvoll gedruckt verzeichnet. Fast würde ich denen den Vorzug geben, welche als erste, weit überragende Erinnerung mitbringen: das gute Kotelett, welches sie gegessen haben; denn sie bringen doch wenigstens eine aufrichtige Freude mit, etwas Lebendiges. Eigenes. Intimes.
Der Ästhet ist der rechte Realpolitiker im Reich der Schönheit.
Man glaubt gar nicht, wie viel Häßlichkeit die angestrengte Beschäftigung mit der Schönheit erzeugt!
Wie Schönheit zustandekommt – das weiß die Nachbarin. Wie Genie entsteht – das weiß sie auch, die Analyse.
Der Ästhet verhält sich zur Schönheit wie der Pornograph zur Liebe und wie der Politiker zum Leben.
Der Philister ist nicht imstande, sich seine Gemütserhebungen selbst zu besorgen, und muß unaufhörlich an die Schönheit des Lebens erinnert werden. Selbst zur Liebe bedarf er einer Gebrauchsanweisung.
Bespiegelung ist der Schönheit unerläßlich und dem Geist.
Auch der Baum, auch die Blume warten nicht bloß auf unsere Erkenntnis. Sie werben mit ihrer Schönheit und Weisheit aller Enden um unser Verständnis.
Schönheit ist empfundener Rhythmus. Rhythmus der Wellen, durch die uns alles Außen vermittelt wird.
Alles Schöne macht Durst nach noch vollkommenerer Schönheit und Vollkommenheit.
Wie ich schwer von deiner stillen, unberührten Schönheit gehe! Doch ich habe tiefen Willen, daß ich einst dich wiedersehe.
Nimm dem Leben die harte Tragik, das tiefe Bewußtsein, daß alles vergänglich – du nimmst ihm die Schönheit.
Dem Steigenden werden Gärten der Schönheit Wüsten der Unbedeutendheit.
Der Reichtum macht die Frau arrogant, die Schönheit argwöhnisch und die Häßlichkeit gehässig.
Der blumige Stil ist nicht ungeeignet für öffentliche Reden oder Ansprachen, die nur auf ein Kompliment hinauslaufen. Die leichteren Schönheiten haben ihren Platz, wenn es nichts Handfestes zu sagen gibt; aber der blumige Stil sollte aus einem Plädoyer, einer Predigt oder einem Lehrstück verbannt werden.
Nicht einmal Schönheit und Kraft können dich glücklich machen: Nichts davon übersteht das Alter.
Es reicht nicht aus, die Schönheit eines Werkes zu sehen und zu kennen. Wir müssen sie auch fühlen und von ihr berührt werden.
Der Lohn einer guten Handlung liegt darin, daß man sie vollbracht hat. Ich bin dankbar – aber nicht, damit der andere sich von meinem Beispiel angespornt fühlt und sich mir nun besonders gefällig zeigt. Ich will nur eine Tat vollbringen, die sich an Liebenswürdigkeit und Schönheit nicht übertreffen läßt. Ich bin dankbar – aber nicht, weil es vorteilhaft ist, sondern weil es mir Freude macht.
Liebe ist der Versuch, eine von Schönheit inspirierte Freundschaft zu schließen.
Alles, was in irgendeiner Weise schön ist, bezieht seine Schönheit aus sich selbst und verlangt nichts anderes als sich selbst. Lob gehört nicht dazu, denn nichts wird durch Lob schlechter oder besser.
Was uns an der sichtbaren Schönheit entzückt, ist ewig nur die unsichtbare.
In der Ehe gefallen die Männer den Weibern länger als umgekehrt; um nur unter viel(en) Gründen [einen] anzugeben, so verlieren die Männer in der Ehe wenig(er) an Schönheit, weil sie nur wenige hineingebracht.
Der gefällt nicht, der fürchtet, nicht zu gefallen; denn die Ungezwungenheit, die allen übrigen Schönheiten des Umgangs erst ihren Wert und oft ihr Dasein gibt, verschwindet mit der Furcht.
Ein Autor sollte unter die Schönheiten, die nur Kenner fühlen, immer solche mit mischen, die auch der schlechte Leser fühlt.
So groß wird durch die Verachtung des Todes die Schönheit des Lebens – so gewiß ist jeder, der mit kaltem Blut sich das Leben abspricht, vermögend, es zu ertragen – so wahr rät Rousseau, vor dem Tode eine gute Tat zu unternehmen, weil man jenen dann entbehren kann...
Was für Weiber Romane, können für Männer leicht Geschichts- und Reisewerke werden, ja noch anziehender; ein sanftes Unterhalten des Geistes ohne Anstrengung; noch unterhaltender durch die Wahrheit, durch Schlüsse daraus – aber man kann darüber das eigentliche schwere Arbeiten vergessen. In jeder Geschichte steckt ein Roman, aber nicht in jedem Roman Geschichte.
Der Schriftsteller sollte unter die Schönheiten, die nur Kenner wahrnehmen, die Schönheiten beimengen, die auch ein schwacher Leser wahrnimmt.
Poesie ist wie ein Duft, der sich verflüchtigt und dabei in unserer Seele die Essenz der Schönheit zurücklässt.