Überhaupt aber tragen glänzende Feste und Lustbarkeiten stets eine Leere, wohl gar einen Misston im Innern; schon weil sie dem Elend und der Dürftigkeit unseres Daseins laut widersprechen.
Präsenz Zitate
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Mein ganzes Leben lang habe ich mich gegen den Aberglauben eingesetzt. Es ist ein Kampf, den man nicht gewinnen kann - es ist ein Kampf, der immer weitergehen wird. Er ist Teil des menschlichen Daseins.
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Es gibt eine Grenze, bis zu welcher das Nachdenken vordringen und so weit die Nacht unsers Daseins erhellen kann, wenn gleich der Horizont stets dunkel bleibt.
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Das Dasein ist gar kein Prädikat oder keine Determination von irgendeinem Dinge.
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Das fortwährende Dasein des Menschengeschlechts ist bloß ein Beweis der Geilheit desselben.
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Siehe, ich lebe. Woraus? Weder Kindheit noch Zukunft werden weniger …Überzähliges Dasein entspringt mir im Herzen.
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Ich gehe langsam in den Laubengängen und zwischen den Wiesen hin und kann den Fuß auf keine Stelle setzen, die nicht vor langer, langer Zeit, oder vor einer noch nicht fernen, ein mir teurer Mensch betreten hat. Sie alle haben den dankbaren, fruchtbaren Boden unserer Heimat geliebt, und wenn ich über ihn hinschreite, umgeben sie mich, die Erbin dieser Liebe, sie mir ins Dasein, ich ihnen in den Tod getreu. Die Erinnerung knüpft ihre feinen, starken Fäden, trägt mir liebe Bilder, liebe Worte zu.
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Zur Plage unseres Daseins trägt nicht wenig auch dieses bei, daß stets die Zeit uns drängt, uns nicht zu Atem kommen läßt und hinter jedem her ist, wie ein Zuchtmeister mit der Peitsche. – Bloß dem setzt sie nicht zu, den sie der Langenweile überliefert hat.
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Ich konnte nichts werden; weder gut noch böse; weder ein Schurke noch ein ehrlicher Mann; weder ein Held noch ein Insekt. Und jetzt friste ich mein Dasein in meiner Ecke und verspotte mich selbst mit dem bitteren und völlig nutzlosen Trost, dass ein intelligenter Mensch nicht ernsthaft etwas werden kann, dass nur ein Narr etwas werden kann.
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Hingabe an die Wahrheit ist der einzige Grund für unser Dasein.
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Ein Teil meines Auftritts ist dazu gedacht, Sie aufzurütteln. Es sieht aus, als ob ich lustig wäre, aber ich erinnere dich an andere Dinge. Das Leben ist hart, mein Schatz. Das Leben ist hart. Und wir sollten besser über alles lachen, sonst gehen wir den Bach runter.
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Der Egoismus besteht eigentlich darin, daß der Mensch alle Realität auf seine eigene Person beschränkt, indem er in dieser allein zu existieren wähnt, nicht in den anderen. Der Tod belehrt ihn eines Bessern, indem er diese Person aufhebt, sodass das Wesen des Menschen, welches sein Wille ist, fortan nur in anderen Individuen leben wird, sein Intellekt aber, als welcher selbst nur der Erscheinung, d. i. der Welt als Vorstellung, angehörte und bloß die Form der Außenwelt war, eben auch im Vorstellungsein, d. h. im objektiven Sein der Dinge als solchem, also ebenfalls nur im Dasein der bisherigen Außenwelt fortbesteht.
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Gesetzt, wir sagen ja zu einem einzigen Augenblick, so haben wir damit nicht nur zu uns selbst, sondern zu allem Dasein ja gesagt. Denn es steht nichts für sich, weder in uns selbst noch in den Dingen: und wenn nur ein einziges Mal unsere Seele wie eine Saite vor Glück gezittert und getönt hat, so waren alle Ewigkeiten nötig, um dies eine Geschehen zu bedingen - und alle Ewigkeit war in diesem einzigen Augenblick unseres Jasagens gutgeheißen, erlöst, gerechtfertigt und bejaht.
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Ohne unzärtlich gegen die Seinigen zu sein, ist man doch in seinen schönen Jahren etwas mehr sich selbst genug. Aber wenn man eine Weile in der kalten Welt hin und her gelebt hat, dann wird man erst einer so treuen Teilnahme, wie die zwischen Eltern und Kindern und Geschwistern ist, recht bedürftig.
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Deine Hand öffnet und schließt sich, öffnet und schließt sich. Wäre sie immer zur Faust geballt oder immer ausgestreckt, wärst du wie gelähmt. Deine tiefste Präsenz ist in jedem kleinen Zusammenziehen und Ausdehnen, beides so schön ausbalanciert und koordiniert wie die Flügel der Vögel.
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Wenn Lieben nur zum Zeugen dient, dient Lernen nur zum Lehren. Das ist die zweifache teleologische Rechtfertigung für das Dasein der Professoren.
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Mein Geist rebelliert gegen den Stillstand. Gib mir Probleme, gib mir Arbeit, gib mir das abstruseste Kryptogramm oder die komplizierteste Analyse, und ich bin in meiner eigenen Atmosphäre. Aber ich verabscheue die langweilige Routine des Daseins. Ich sehne mich nach geistigen Höhenflügen.
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Die, welche, mittelst Streben und Hoffen, nur in der Zukunft leben, immer vorwärts sehen und mit Ungeduld den kommenden Dingen entgegeneilen, als welche allererst das wahre Glück bringen sollen, inzwischen aber die Gegenwart unbeachtet und ungenossen vorbeiziehen lassen, sind, trotz ihrer altklugen Mienen, jenen Eseln in Italien zu vergleichen, deren Schritt dadurch beschleunigt wird, daß an einem, ihrem Kopf angehefteten Stock ein Bündel Heu hängt, welches sie daher stets dicht vor sich sehen und zu erreichen hoffen. Denn sie betrügen sich selbst um ihr ganzes Dasein, indem sie stets nur ad interim [einstweilen, vorläufig] leben, – bis sie tot sind.
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Dieses, also unser Dasein in der Meinung anderer, wird, infolge einer besonderen Schwäche unserer Natur, durchgängig viel zu hoch angeschlagen; obgleich schon die leichteste Besinnung lehren könnte, dass es, an sich selbst, für unser Glück, unwesentlich ist.
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Es gibt viele Beths auf der Welt, schüchtern und still, die in Ecken sitzen, bis sie gebraucht werden, und so fröhlich für andere leben, dass niemand die Opfer sieht, bis die kleine Grille auf dem Herd aufhört zu zirpen, und die süße, sonnenbeschienene Präsenz verschwindet und Stille und Schatten zurücklässt.
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Der Zustand, die Beschaffenheit des Bewußtseins ist, in Hinsicht auf das Glück unsers Daseins ganz und gar die Hauptsache. Denn das Bewußtsein allein ist ja das Unmittelbare, alles andre ist mittelbar, durch und in demselben. Da unser Leben nicht, wie das der Pflanze, ein unbewußtes ist, sondern ein bewußtes, mithin zur Basis und durchgängigen Bedingung ein Bewußtsein hat; so ist offenbar die Beschaffenheit und der Grad der Vollkommenheit dieses Bewußtseins das Wesentlichste zum angenehmen oder unangenehmen Leben.
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Sich zu mühen und mit dem Widerstande zu kämpfen ist dem Menschen Bedürfnis, wie dem Maulwurf das Graben. Der Stillstand, den die Allgenugsamkeit eines bleibenden Genusses herbeiführte, wäre ihm unerträglich. Hindernisse überwinden ist der Vollgenuss seines Daseins.
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Den Fundamentalunterschied aller Religionen kann ich nicht, wie durchgängig geschieht, darin setzen, ob sie monotheistisch, polytheistisch, pantheistisch, oder atheistisch sind; sondern nur darin, ob sie optimistisch oder pessimistisch sind, d. h. ob sie das Dasein dieser Welt als durch sich selbst gerechtfertigt darstellen, mithin es loben und preisen, oder aber es betrachten als etwas, das nur als Folge unserer Schuld begriffen werden kann und daher eigentlich nicht sein sollte, indem sie erkennen, dass Schmerz und Tod nicht liegen können in der ewigen, ursprünglichen, unabänderlichen Ordnung der Dinge, in dem, was in jedem Betracht sein sollte.
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Vorher waren sie Tiere, deren Instinkte an ihre Umgebung angepasst waren und die so glücklich waren, wie ein Lebewesen nur sein kann. Jetzt stolperten sie in den Fesseln der Menschlichkeit, lebten in einer Angst, die nie verging, geplagt von einem Gesetz, das sie nicht verstehen konnten; ihr scheinbar menschliches Dasein, das in einer Qual begann, war ein einziger langer innerer Kampf, ein einziger langer Schrecken vor Moreau -.
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All die Dinge, denen die Menge nachjagt, bringen nicht nur kein Heilmittel, das unser Dasein bewahrt, sondern wirken sogar als Hindernisse, die nicht selten den Tod derjenigen verursachen, die sie besitzen, und immer derjenigen, die von ihnen besessen sind.
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Der Natur liegt bloß unser Dasein, nicht unser Wohlsein am Herzen.
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Goethes so beliebtes Lied: »Ich hab mein' Sach auf nichts gestellt«, besagt eigentlich, dass erst nachdem der Mensch aus allen möglichen Ansprüchen herausgetrieben und auf das nackte, halbe Dasein zurückgewiesen ist, er derjenigen Geistesruhe teilhaftig wird, welche die Grundlage des menschlichen Glückes ausmacht, indem sie nötig ist, um die Gegenwart, und somit das ganze Leben, genießbar zu finden. Zu eben diesem Zwecke sollten wir stets eingedenk sein, dass der heutige Tag nur einmal kommt und nimmer wieder. Aber wir wähnen, er komme morgen wieder: morgen ist jedoch ein anderer Tag, der auch nur einmal kommt.
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Im Grunde lebe ich, um Auftritte zu machen.
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O es ist ein seltsames Gemische von Seligkeit und Schwermut, wenn es so sich offenbart, daß wir auf immer heraus sind aus dem gewöhnlichen Dasein.
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Leben heißt nicht atmen, sondern handeln; es heißt, sich unserer Organe, unserer Sinne, Fähigkeiten, kurz, sich aller der Teile von uns bedienen, welche uns die Empfindung unseres Daseins verleihen. Nicht der Mensch hat am meisten gelebt, der die höchsten Jahre zählt, sondern der, der sein Leben am meisten empfunden hat.
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