Es ist eine nichtswürdige Liebe, die keine Bedenken trägt, ihren Gegenstand der Verachtung auszusetzen.
Zweifel und Selbstzweifel Zitate
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Leute, die eine große Wohltat gleich, ohne Bedenken, annehmen können, sind der Wohltat selten würdig. Die sie am meisten verdienen, haben auch immer das meiste Mißtrauen gegen sich selbst.
Ein anderes Bekenntnis der Inquisitin [Kindes-Mörderin], an deren Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit bei der Beschaffenheit ihrer Natur gar nicht zu zweifeln ist, könnte der wunderlichen Schopenhauerschen Theorie von der Liebe zu Statten kommen; sie spürte jedes Mal, und lange vor ihrem eigenen Unglück, sobald sie Kinder erblickte, große Lust, sie aus der Welt zu schaffen und dachte: wenn es nur niemand sähe, so brächte ich euch um! war dabei aber eine äußerst gutmütige Person.
Die im Leben glücklich Gestellten sollten wissen oder bedenken, daß die Not die Fühlfäden des inneren Menschen nicht abstumpft, sondern verfeinert.
Kampf Oft, wenn sie still an mir vorüberschwebt Und lächelnd beut des holden Grußes Segen Und mild und treu den frommen Blick erhebt, Da träume ich, beseligt und verwegen, Die Liebe sei's, die Gruß und Blick durchwebt, Und auch die kühnste Hoffnung will sich regen. Doch bange Zweifel kehren bald zurück, Und zu mir selber sprech' ich dann mit Reue: Wie wär' nicht mild und treu ihr Gruß und Blick? Sie ist ja selbst die Milde und die Treue! Und schneller, als es kam, verweht mein Glück, Und alle Wunden bluten mir auf's Neue.
Ich habe die „Geschichte Englands“ von Mr. Hume begonnen. Sie scheint mir sehr interessant zu sein, obwohl man bedenken muss, dass sie von einem Protestanten geschrieben wurde.
Sie ist Volksgut, so wie Staatsgut; an der Wahrheit der Religionen zu zweifeln, heißt nur einen persönlichen Irrtum hegen; sie bekämpfen, heißt einen Frevel an des Staates Wohlfahrt begehen.
Man läßt das Schlechte bestehen, wenn man das Schlimmere fürchtet, man läßt das Gute bestehen, wenn man im Zweifel ist über das Bessere.
Der Zweifel an Dingen, deren Erkenntnis für uns wichtig ist, ist für den menschlichen Geist ein quälender Zustand. Er kann das nicht lange aushalten; er entscheidet sich so oder so, wohl oder übel. Lieber will er sich täuschen, als nichts glauben.
Es ist kein Zweifel: Tausende werden dich anbeten, aber dich lieben – das konnte allein mein Herz.
Der Zweifel ist die Vorhalle, durch die alle gehen müssen, bevor sie den Tempel der Weisheit betreten können.
Der Weg zu der Weisheit [führt] durch den schrecklichen Abgrund der Zweifel.
Der schlimmste Wurm: Des Zweifels Dolchgedanken.
Nur der darf wahrhaft an sich glauben, der gelegentlich auch an sich zweifeln kann.
Es gibt Sittlichkeitsbonzen, die ohne Zweifel schon vor dem Sündenfall entdeckt hätten, dass sie nackt seien.
Man möchte oft zweifeln, ob die Kinderspiele das Leben nachahmen, oder ob dieses nur eine Erweiterung jener ist.
Die Zwei ist Zweifel, Zwist, ist Zwietracht, Zwiespalt, Zwitter; die Zwei ist Zwillingsfrucht am Zweige süß und bitter.
Zu immer höhern Höhn gibt dir der Zweifel Schwung, Doch in den Abgrund stürzt dich die Verzweifelung.
Wo der menschliche Zweifel nicht ist, da ist nicht die Antwort des Heilgen Geistes.
Nähre deinen Glauben – und deine Zweifel werden verhungern.
In notwenigen Dingen: Die Einheit. In fraglichen Dingen: Die Freiheit. In allen Dingen: Die Liebe.
Philosophieren heißt zweifeln.
Wir haben nicht genug Eigenliebe, um die Geringschätzung, mit der uns andere bedenken, zu verachten.
Eifersüchtig sein heißt, nicht an seiner Frau, sondern an sich selbst zweifeln.
Wer liebt, zweifelt an nichts oder an allem.
Außerdem war Selbstmord zu dieser Zeit in Paris in Mode: Welcher Schlüssel zum Geheimnis des Lebens wäre für eine skeptische Gesellschaft besser geeignet?
Der Zweifel ist der Vater der Erfindung.
Der nie gezweifelt und nie halb geglaubt hat. Wo der Zweifel ist, da ist auch die Wahrheit - sie ist ihr Schatten.
Wenn man Zweifel hegt und pflegt, besteht die Gefahr, dass sie zur Verleugnung werden; aber wenn man ehrlich ist und gründlich nachforscht, kann man bald die Wahrheit herausfinden.
Ein Mensch, der an sich selbst zweifelt, ist wie ein Mann, der sich in die Reihen seiner Feinde einreiht und Waffen gegen sich selbst trägt. Er macht sein Scheitern zur Gewissheit, indem er selbst der Erste ist, der davon überzeugt ist.