Entweder große Menschen [...] oder große Zwecke muß ein Mensch vor sich haben, sonst vergehen seine Kräfte, wie dem Magnet die seinigen, wenn er lange nicht nach den rechten Welt-Ecken gekehrt gelegen.
Zweck Zitate
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Zweck und Erfolg, dem Körper Arbeit zuzumuten, ist nicht sowohl Gesundheitsanstalt und Verlängerung des Lebens, als die Aus- und Zurüstung desselben wider das Ungemach und für die Heiterkeit und Tätigkeit.
Ohne eine Gottheit gibt's für den Menschen weder Zweck, noch Ziel, noch Hoffnung, nur eine zitternde Zukunft, ein ewiges Bangen vor jeder Dunkelheit und überall ein feindliches Chaos unter jedem Kunstgarten des Zufalls.
Eine Angst ohne Ziel und Zweck in der Gegenwart und in der Zukunft nichts als endlose Opfer, durch die er nichts erreichen würde - das war es, was seine Tage auf Erden für ihn bereithielten... Was hatte er vom Leben? Welche Aussichten hatte er? Wonach hatte er zu streben? Sollte er nur leben, um zu existieren? Aber schon tausendmal zuvor war er bereit gewesen, seine Existenz für eine Idee, eine Hoffnung, ja sogar für eine Vorstellung aufzugeben. Das Dasein allein war ihm nie genug gewesen; er hatte immer mehr gewollt als das. Vielleicht war es nur die Stärke seines eigenen Verlangens, die ihn glauben ließ, er sei ein Mensch, dem mehr zugestanden wurde als anderen.
Ohne Glaube an die Seele und ihre Unsterblichkeit ist das Sein den Menschen unnatürlich, undenkbar und unerträglich. Nur durch den Glauben an seine Unsterblichkeit erfaßt der Mensch den vernünftigen Zweck seines Seins auf Erden. Der Verlust des höchsten Sinnes das Leben führt folgerichtig zum Selbstmord ... Die Überzeugung von der Unsterblichkeit ist folglich der Normalzustand der Menschheit, und wenn dem so ist, so ist auch die Unsterblichkeit der menschlichen Seele selbst eine zweifellose Tatsache. Mit einem Wort: die Idee unserer Unsterblichkeit ist das Leben selbst, das lebendige Leben.
Oh, meine Herren, vielleicht halte ich mich wirklich nur deshalb für einen intelligenten Mann, weil ich in meinem ganzen Leben noch nie etwas anfangen oder beenden konnte. Zugegeben, zugegeben, ich bin ein Schwätzer, ein harmloser, lästiger Schwätzer, wie wir alle es sind. Aber was soll man tun, wenn der einzige und ausdrückliche Zweck eines jeden intelligenten Menschen das Plappern ist - also ein absichtliches Ausgießen von Leere ins Leere.
Den Mann nenne ich groß, der viel gedacht und gelesen und erfahren hat und der alles, was er gedacht, gelesen und erfahren hat bei jeder Sache die er unternimmt, also auch bei jedem Buch das er schreibt, vereint zum besten Zweck anzuwenden weiß, alles so anschaulich darzustellen, daß jeder sehen muß, was er selbst gesehen hat.
Der gemeine Mann hält bei seinem Kirchengehen und Bibellesen die Mittel für Zweck.
Sollte nicht der Mensch seine Ideen von Gott eben so zweckmäßig weben können, wie die Spinne ihr Netz zum Fliegenfang?
Es gibt eine Art, das Leben zu verlängern, die ganz in unserer Macht steht: Früh aufstehen, zweckmäßiger Gebrauch der Zeit, Wahl der besten Mittel zum Endzweck und, wenn sie gewählt sind, muntere Ausführung.
Ich bin außerordentlich empfindlich gegen alles Getöse, allein es verliert ganz seinen widrigen Eindruck, sobald es mit einem vernünftigen Zwecke verbunden ist.
Tätige Menschenliebe ohne Verstand verfehlt so gut ihren Zweck als Menschenhaß ohne Macht.
Schwätzen heißt mit einer unbeschreiblichen Geschäftigkeit von den gemeinsten Dingen, die entweder schon jedermann weiß oder nicht wissen will, so weitläuftig sprechen, daß darüber niemand zum Wort kommen kann, und jedermann Zeit und Weile lang wird. Die deutsche Sprache ist sehr arm an Wörtern für Handlungen, die sich so zu andern Handlungen des vernünftigen Mannes verhalten, wie Geschwätz zur zweckmäßigen vernünftigen Unterredung. So fehlt es uns an einem solchen Wort für rechnen.
Alles was also der eigentlich weise Mensch tun kann, ist, alles zu einem guten Zweck zu leiten und dennoch die Menschen zu nehmen, wie sie sind.
Der Zweck aller Erziehung ist, tugendhafte, verständige und gesunde Kinder zu ziehen.
Das Studium des Rechts ist schmutzig und gewinnsüchtig, denn sein letzter Zweck ist Geld; man studiert die Rechte nicht zur Ergötzung und um der Kenntnis der Dinge wegen.
Demnach ist Genialität die Fähigkeit, sich rein anschauend zu verhalten, sich in die Anschauung zu verlieren und die Erkenntnis, welche ursprünglich nur zum Dienste des Willens da ist, diesem Dienste zu entziehn, d.h. sein Interesse, sein Wollen, seine Zwecke, ganz aus den Augen zu lassen, sonach seiner Persönlichkeit sich auf eine Zeit völlig zu entäußern, um als rein erkennendes Subjekt, klares Weltauge, übrig zu bleiben: und dieses nicht auf Augenblicke; sondern so anhaltend und mit so viel Besonnenheit, als nötig ist, um das Aufgefasste durch überlegte Kunst zu wiederholen und »was in schwankender Erscheinung schwebt, zu befestigen in dauernden Gedanken«.
So muss ich hinweisen auf die Wollust im Akt der Kopulation. Das ist es! Das ist das wahre Wesen und der Kern aller Dinge, das Ziel und Zweck alles Daseins.
Wer zum Denken von Natur die Richtung hat, muss erstaunen und es als ein eigenes Problem betrachten, wenn er sieht, wie die allermeisten Menschen ihr Studieren und ihre Lektüre betreiben. Nämlich es fällt ihnen dabei gar nicht ein, wissen zu wollen, was wahr sei; sondern sie wollen bloß wissen, was gesagt worden ist. Sie übernehmen die Mühe des Lesens und des Hörens, ohne im Mindesten den Zweck zu haben, wegen dessen allein solche Mühe lohnen kann, den Zweck der Erkenntnis, der Einsicht: sie suchen nicht die Wahrheit, haben gar kein Interesse an ihr. Sie wollen bloß wissen, was alles in der Welt gesagt ist, eben nur um davon mitreden zu können, um zu bestehen in der Konversation, oder im Examen, oder sich ein Ansehen geben zu können. Für andere Zwecke sind sie nicht empfänglich. Daher ist beim Lesen oder Hören ihre Urteilskraft ganz untätig und bloß das Gedächtnis tätig. Sie wiegen die Argumente nicht: sie lernen sie bloß. So sind leider die allermeisten: deshalb hat man immer mehr Zuhörer für die Geschichte der Philosophie, als für die Philosophie.
Der Rang, so wichtig er in den Augen des großen Haufens und der Philister, und so groß sein Nutzen im Getriebe der Staatsmaschine sein mag, läßt sich, für unsern Zweck, mit wenigen Worten abfertigen. Es ist ein konventioneller, d. h. eigentlich ein simulierter Wert: seine Wirkung ist eine simulierte Hochachtung, und das Ganze eine Komödie für den großen Haufen.
Groß überhaupt ist nur der, welcher bei seinem Wirken, dieses sei nun ein praktisches, oder ein theoretisches, nicht seine Sache sucht; sondern allein einen objektiven Zweck verfolgt.
Um indessen auch hier nicht ungerecht zu sein, will ich den Gedanken nicht unterdrücken, daß man zur Entschuldigung des Kartenspiels allenfalls anführen könnte, es sei eine Vorübung zum Welt- und Geschäftsleben, sofern man dadurch lernt, die vom Zufall unabänderlich gegebenen Umstände (Karten) klug zu benutzen, um daraus was immer angeht zu machen, zu welchem Zwecke man sich dann auch gewöhnt, Contenance zu halten, indem man zum schlechten Spiel eine heitere Miene aufsetzt.
Als Zweck unsers Daseins ist in der Tat nichts anderes anzugeben, als die Erkenntnis, daß wir besser nicht dawären.
Orden sind Wechselbriefe, gezogen auf die öffentliche Meinung: ihr Wert beruht auf dem Kredit des Ausstellers. Inzwischen sind sie, auch ganz abgesehn von dem vielen Gelde, welches sie, als Substitut pekuniärer Belohnungen, dem Staat ersparen, eine ganz zweckmäßige Einrichtung; vorausgesetzt, daß ihre Verteilung mit Einsicht und Gerechtigkeit geschehe.
Goethes so beliebtes Lied: »Ich hab mein' Sach auf nichts gestellt«, besagt eigentlich, dass erst nachdem der Mensch aus allen möglichen Ansprüchen herausgetrieben und auf das nackte, halbe Dasein zurückgewiesen ist, er derjenigen Geistesruhe teilhaftig wird, welche die Grundlage des menschlichen Glückes ausmacht, indem sie nötig ist, um die Gegenwart, und somit das ganze Leben, genießbar zu finden. Zu eben diesem Zwecke sollten wir stets eingedenk sein, dass der heutige Tag nur einmal kommt und nimmer wieder. Aber wir wähnen, er komme morgen wieder: morgen ist jedoch ein anderer Tag, der auch nur einmal kommt.
Wenn dieses unser Dasein der letzte Zweck der Welt wäre, so wäre es der albernste Zweck, der je gesetzt worden; möchten nun wir selbst, oder ein anderer ihn gesetzt haben.
Um durch die Welt zu kommen, ist es zweckmäßig, einen großen Vorrat von Vorsicht und Nachsicht mitzunehmen: durch erstere wird man vor Schaden und Verlust, durch letztere vor Streit und Händel geschützt.
Dies ist der Sinn der großen Lehre Kants, dass die Zweckmäßigkeit erst vom Verstande in die Natur gebracht wird, der demnach ein Wunder anstaunt, das er erst selbst geschaffen hat.
Ein willkürliches Spielen mit den Mitteln der Kunst, ohne eigentliche Kenntnis des Zweckes, ist, in jeder, der Grundcharakter der Pfuscherei.
Von allen unseren Fehlern erklären wir uns am meisten mit der Faulheit einverstanden; wir überreden uns, daß sie zu den friedlichen Tugenden gehöre und daß sie diese nicht zerstöre, sondern nur deren Funktion zeitweilig aufhebe.