Gereimte Parabel Jüngst traf ich einen alten Mann Und hub ihm vorzusingen an, Doch an den Mienen des Gesichts Bemerkt' ich bald, er höre nichts. Da dachte ich: der Greis ist taub, Drum wird dein Lied des Windes Raub, So tu' ihm denn, nicht durch den Mund, Durch Zeichen dies und jenes kund. Ich tat's, doch ward mir leider klar, Daß er auch schon erblindet war, Denn, wie der Frosch aus seinem Sumpf, Hervorglotzt, sah er dumpf und stumpf, Und ungestört in seiner Ruh', Der Sprache meiner Finger zu. Ich rief: mit dem steht's schlimm genug, Doch mögt' ich ihm den letzten Zug Noch gönnen aus dem Lebensquell! Da reicht' ich ihm die Rose schnell, Die ich für meine Braut gepflückt, Allein auch das ist schlecht geglückt, Ihm schien der Duft nicht mehr zu sein, Wie einem Gartengott von Stein. Nunmehr verlor ich die Geduld, Ich dacht' an meines Mädchens Huld, Die mir so schmählig jetzt entging, Da sie die Rose nicht empfing, Und jagte ihm im ersten Zorn In's dicke Fell den scharfen Dorn; Doch bracht' auch dies ihm wenig Not, Er zuckte nicht, er – war wohl tot!
Zorn, Wut Zitate
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Ach, der Zorn verderbt die Besten.
Der Zorn verrät ein böses Gewissen.
Fromme Büßung kauft den Zorn des Himmels ab.
Die Liebe Wird leicht zur Wut in heftigen Naturen.
Gebüßt wird unter der Sonnen jede Tat der verblendeten Wut.
Die losgebundnen Furien der Wut Ruft keines Herrschers Stimme mehr zurück.
Hat versalzen dir die Suppe deine Frau, bezähm die Wut, sag ihr lächelnd: "Süße Puppe, alles, was du kochst, ist gut".
Die Strafe macht dich frei von dem Gefühl der Schuld; drum straft dich, Kind, nicht Zorn des Vaters sondern Huld.
Sei wie die Sonne für Gnade und Barmherzigkeit. Sei wie die Nacht, um die Fehler der anderen zu bedecken. Sei wie fließendes Wasser für Großzügigkeit. Sei wie der Tod für Wut und Zorn. Sei wie die Erde für Bescheidenheit. Erscheine, wie du bist. Sei wie du erscheinst.
Wer seinen Zorn nicht zügeln kann, wird sich wünschen, dass das, wozu sein Temperament und seine Gereiztheit ihn veranlasst haben, nicht geschieht.
Keine Leidenschaft trübt die Unvoreingenommenheit des Urteils mehr als der Zorn.
Denn je größer ein Mensch, umso versöhnlicher ist er im Zorne, und ein edles Gemüt fühlt sich zur Güte geneigt.
Zorn macht Schwache stark.
Schöner Friede steht den Menschen gut, wilder Zorn gehört den Tieren.
Mehr als menschliche Kräfte gilt der Zorn eines Gottes.
Wie zerbrechliches Eis vergeht der Zorn mit der Zeit.
Der Zorn eines Affen und die Drohung eines Schmeichlers sind in gleiche Linie zu stellen.
Wenn du dich über die Fehler anderer Menschen ärgerst, wende dich an dich selbst und studiere deine eigenen Fehler. Dann wirst du deinen Zorn vergessen.
Wenn das Volk nur fressen kann! Wie s' den Speisenduft wittern, da erwacht die Eßlust, und wie die erwacht, legen sich alle andern Leidenschaften schlafen; sie haben keinen Zorn, keine Rührung, keine Wut, keinen Gram, keine Lieb', keinen Haß, nicht einmal eine Seel' haben s'. Nichts haben s', als einen Appetit.
Gerate niemals überstürzt in Wut - du hast Zeit genug.
Außerdem misstraue ich ordentlichen Lebensentwürfen, die auf halbe Blätter Papier gezeichnet sind. Was mich erfreut, ist die Verwirrung, die Höhe, die Gleichgültigkeit und die Wut.
Zorn ist kurze Raserei.
Beherrsche deinen Zorn.
Zorn ist eine flüchtige Tollheit.
Schild und Panzer rüstet Pallas schon, ebenso Streitwagen und Wut.
Zorn ist ein kurzer Wahnsinn.
Gesetze, die vorschreiben, was jeder zu glauben hat, und den Menschen verbieten, etwas zu sagen oder zu schreiben, das gegen diese oder jene Meinung verstößt, werden oft erlassen, um den Zorn derer zu befriedigen oder zu besänftigen, die unabhängigen Verstand nicht ertragen können.
Missbrauchte Geduld wird zu Wut.
Zorn ist eine der Sehnen der Seele.