Verachtung Zitate

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Weder Mensch noch Tier, ein klägliches und rührendes Zwitterwesen, wird der Hund von der Welt unsrer Beziehungen unendlich angezogen, ist aber unfähig, sich ohne unsre hilfreiche Mitwirkung den Weg zu bahnen. Er hat jene Unbekümmertheit, jene aufmerksame Tiefe des Instinkts verloren, die wir im Blick des freien Tieres entdecken. Wie sehr sind die Katzen geneigt, ihn zu verachten, sie, die niemals geruhten, ihre Katzenwelt wirklich zu verlassen.
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Einige, sagt Epikur, haben sich zur Wahrheit durchgefunden ohne irgend jemandes Beistand. Sie haben sich selbst den Weg gebahnt. Diese lobt er am meisten, sie, die ganz dem eigenen Antrieb folgten, die ihre Vervollkommnung ganz sich selbst verdankten. Andere, sagt er, bedürfen fremder Hilfe, außerstande vorwärts zu kommen, wenn ihnen nicht einer vorangeht, aber als Gefolgsleute sich wohlbewährend. [...] Auch diese Art Geister erklärt er für vortrefflich, wenn auch nur zweiten Ranges. Was uns anlangt, so gehören wir nicht in die erste Reihe; wir können zufrieden sein, wenn wir für die zweite als genügend befunden werden. Verachte den Menschen nicht, der nur durch fremde Hilfe gerettet werden kann; es will schon etwas heißen, gerettet werden zu wollen. Außer diesen findet sich noch eine andere Art von Menschen, und selbst diese verdienen es nicht, daß man sie verachte. Es sind dies diejenigen, die man zum Rechten nötigen und drängen kann, die nicht nur eines Führers bedürfen, sondern eines Gehilfen und so zu sagen eines Zwangsvollstreckers. Das ist die dritte Klasse.
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Vermeide vor allem Lügen, alle Lügen, besonders die Lüge zu dir selbst. Behalte deine eigene Lüge im Auge und überprüfe sie jede Stunde, jede Minute. Und vermeide Verachtung, sowohl von anderen als auch von dir selbst: Was dir an dir selbst schlecht erscheint, wird allein durch die Tatsache geläutert, dass du es an dir selbst bemerkt hast. Und vermeide Angst, obwohl Angst nur die Folge einer jeden Lüge ist. Hab keine Angst vor deiner eigenen Schwäche, die Liebe zu erlangen, und sei nicht einmal sehr erschrocken über deine eigenen schlechten Taten.
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Ich glaube wie ein Kind, dass das Leid geheilt und wiedergutgemacht wird, dass all die erniedrigende Absurdität menschlicher Widersprüche wie eine jämmerliche Fata Morgana verschwinden wird, wie die verachtenswerte Erfindung des ohnmächtigen und unendlich kleinen euklidischen Verstandes des Menschen, dass sich im Finale der Welt, im Moment der ewigen Harmonie, etwas so Kostbares ereignen wird, dass es für alle Herzen, für die Besänftigung aller Ressentiments, für die Sühne aller Verbrechen der Menschheit, für all das Blut, das sie vergossen hat, ausreichen wird; dass es nicht nur möglich sein wird, zu vergeben, sondern auch zu rechtfertigen, was geschehen ist.
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Mir ist ein Kleintuer weit unausstehlicher als ein Großtuer, denn einmal verstehen es so wenig, weil es eine Kunst ist da Großtun aus der Natur entspringt, und dann läßt der Großtuer jedem seinen Wert, da der Kleintuer den, gegen welchen er es ist, offenbar verachtet. Ich habe einige gekannt, die von ihrem wenigen Verdienst, das sie hatten, mit soviel pietistischer Dünnigkeit zu sprechen wußten, als wenn sie fürchteten man möchte schmelzen, wenn sie sich in ihrem ganzen Licht zeigten. Ich habe mir aber angewöhnt über solche Leute zu lachen, und seit der Zeit sehe und höre ich sie gerne.
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