Das Beklagenswerteste am Alter scheint mir, daß man spürt, wie sehr man in diesem Lebensabschnitt den jungen Leuten verhaßt ist.
Jung Zitate
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So nimmt jungen Leuten nur Gewalt, alten Menschen dagegen ihre Reife das Leben fort.
Genau wie ich einen jungen Menschen gutheiße, in dem eine Spur von Alter ist, billige ich einen alten Menschen, der das Aroma der Jugend hat. Wer sich bemüht, Jugend und Alter zu vermischen, wird wohl körperlich altern, aber nie geistig.
Warum ist es bei alten Menschen sonderbar, wenn sie manchmal schwach sind, wenn sogar junge Menschen sich dem nicht entziehen können?
So wie ich es gut finde, wenn ein junger Mann etwas von einem alten Mann in sich hat, bin ich nicht weniger zufrieden mit einem alten Mann, der etwas von der Jugend hat. Wer diese Regel befolgt, kann zwar körperlich alt sein, aber niemals im Geist.
Echte aber und weise Seelengröße urteilt, daß jenes Ehrenvolle, nach dem die Natur besonders geht, in den Taten ruhe, nicht im Ruhm, und will lieber der Erste sein als scheinen. Denn wer vom Irrtum der unerfahrenen Masse abhängt, ist nicht unter die großen Männer zu zählen.
Ich war ein junges Mädchen, beinahe noch ein Kind, meine traumhaften Ansichten, meine Sympathien und Antipathien wechselten wie Aprilwetter; aber eines stand immer klar und felsenfest in mir: die Überzeugung, daß ich nicht über die Erde schreiten werde, ohne ihr eine wenigstens leise Spur meiner Schritte eingeprägt zu haben.
Man bleibt jung, solange man noch lernen, neue Gewohnheiten annehmen und Widerspruch ertragen kann.
In den meisten Fällen ist die Familie für ein junges Talent entweder ein Treibhaus oder ein Löschhorn.
Das Gemüt bleibt jung, solange es leidensfähig bleibt.
Man bleibt jung, solang man noch lernen, angenommene Gewohnheiten ablegen, und einen Widerspruch ertragen kann.
Jung sein ist schön; alt sein ist bequem.
Verwöhnte Kinder sind die unglücklichsten; sie lernen schon in jungen Jahren die Leiden der Tyrannen kennen.
Man bleibt ein Tor bis ins höchste Alter, aber man hat nicht mehr das Recht, ein Tor zu sein. Oh, jung sein, jung sein und das Recht haben, ein Tor zu sein!
Nichts ist weniger verheißend als Frühreife; die junge Distel sieht einem zukünftigen Baume viel ähnlicher als die junge Eiche.
Man sagt »in jungen Jahren« und »in alten Tagen«. Weil die Jugend Jahre, das Alter nur noch Tage vor sich hat.
Die kühnsten Autoren im Urteil über andere oder über Wissenschaften sind junge, die dadurch Autorität zu erlangen hoffen; da die alten dadurch ihre zu verscherzen fürchten.
O selig, selig ist der, welchem ein Gott eine große Idee beschert, für die allein er lebt und handelt, die er höher achtet als seine Freuden, die immer jung und wachsend ihm die abmattende Eintönigkeit des Lebens verbirgt!
Willst du das Verdorren deines jugendlichen Ideals außer dir sehen: so geh in die Stadt, wo du als Jüngling gewohnt – alle Körper sind dicker geworden, die Weiber in die Wirtschaft eingewunden, kein Mensch denkt voriger Zeit als mit Sehnsucht ohne Willen, alles Zarte der Gestalten und Züge und Ziele ist verschwunden – hinter das Glück der Kinder versteckt sich jede prosaische Erniedrigung – Bäuche und Vollwangen gehen hin und her – die Weiber als die Zärtesten haben am meisten verloren und sind in Haushaltungsfleisch verquollen.
Man ist jung, solange man sich für das Schöne begeistern kann und nicht zulässt, dass es vom Nützlichen erdrückt wird.
Eine alte Weltdame verehrt eigentlich den jüngsten Menschen mehr, wie den grauesten Greis.
Letzter Mensch, denke nicht nach über die lange Welt vor und nach dir; im Universum gibt's kein Alter – die Ewigkeit ist jung – sinke in die Welle, wenn sie kommt, sie versiegt, und nicht du!
Jetzt glaubt man mehr an Jung- als Altmeister.
Je jünger die Kinder, desto eher darf man vor ihnen schnell zwischen Ernst und Scherz hinüber- und herüberfliegen, eben weil sie selber so überflattern. So sind auch ihre anderen Übergänge immer Übersprünge; wie schnell vergeben und vergessen sie!
Junge Liebe und junge Vögel haben anfangs nur Wärme durch Bedecken nötig, erst später Nahrung.
Man denkt nie daran, dass man jung ist, man erinnert sich nur, dass man es war.
Erst wenn man altert, äußert man so gerne, wie jung man sich fühlt.
Man ist jung, solange das Temperament nicht altert.
Mit jugendlichen Wünschen zu altern ist noch unbequemer.
Erst wenn man alt ist, verstünde man so recht, jung zu sein.