Einbildung verdirbt das beste Genie. Es besteht keine große Gefahr, dass echtes Talent oder Güte lange übersehen werden; selbst wenn das der Fall ist, sollte das Bewusstsein, es zu besitzen und gut zu nutzen, einen zufrieden stellen, und der große Reiz aller Macht ist Bescheidenheit.
Güte Zitate
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Ich sitze rittlings auf dem Leben wie ein schlechter Reiter auf einem Pferd. Ich verdanke es nur der Gutmütigkeit des Pferdes, dass ich in diesem Moment nicht abgeworfen werde.
Einem verständigeren Publikum wird mit der Zeit das Einsehen kommen, daß es unrecht tut, sich die Wirkung eines bedeutenden Bildes durch zehn oder zwanzig daneben hängende, mehr oder weniger wertvolle Gemälde beeinträchtigen zu lassen, und die Kunst wird dann aus den öffentlichen Asylen, welche doch nur allgemeine Wärmestuben vergleichbar sind, in die engeren Kreise übersiedeln, wo sie sich wirklich heimateigen fühlen darf. Ein Beweis dafür, daß sie selbst sich nach diesen intimeren Heimstätten sehnt, ist, daß sie hundert Wege sucht, um dem Einzelnen, seinem Verständnis und seiner Liebe nahe zu kommen ... Sie muß dann aus den Ausstellungen und Schaufenstern, wo sie absichtlich und roh wirkt, in unsere nähere und gewohnte Umgebung gebracht werden, wie man sich einen Gott aus der großen hohen Kirche in die traute Wohnstube trägt, soll er nicht furchtbar und mystisch allein, sondern auch milde und gütig werden. Sie muß teilnehmen an unseren kleinen Erlebnissen und Wünschen und darf unsern Freuden und Festen nicht ferne stehen; das alles ist aber nur möglich, wenn sie uns in ihren Erscheinungsformen so vertraut ist, daß wir sie in unserem Heim nicht als Gast empfinden und ihr gegenüber ganz herzlich und offen sind.
Güte ist, wie alle so genannten Tugenden, nicht etwas Vorhandenes, blind Wirkendes, sondern angewandtes eigenes Erleben auf fremde Dürftigkeit.
Sieh her, mein Kind, und lerne diese Zweiheit: Den Hang zur Güte und den Drang zur Freiheit.
Daß Güte (z.B.) nicht Schwäche sein könne, behauptet niemand, daß sie es sei, nur ein Tor.
Da erwiderte mir gestern ein Herr aus Bremen: ›Wie? Sie bedauern den Tod eines Seehunds? Ausrotten müßte man diese Tiere. Glauben Sie etwa, sie seien nützlich? Sie sind die ärgsten Fischräuber, die es gibt, ganz schädliche, unnütze Geschöpfe!‹ Ich dachte an die feuchten dunklen Augen der gutmütigen Tiere und sie erschienen mir weit liebenswerter als diese Anschauungen eines Pedanten, dem sich sein eigenes grenzenloses Räubertum als Mensch so ganz und gar von selbst verstand.
Demut ist Wärme. Alles redet und erschließt sich gleich ganz anders, wo ihr milder Himmel aufglänzt. Vor dem Demütigen wird die Welt sicher und vertrauend, den Demütigen empfangen, lieben und beschenken alle Dinge.
Es ziemt uns nicht, Gott menschliche Attribute beizulegen, es ziemt uns nicht, Gott nach unserm Bilde zu schaffen. Menschliche Gerechtigkeit, menschliche Güte, menschliche Weisheit, das Alles läßt sich unmöglich auf ihn übertragen.
Beharrliche Güte siegt auch über schlechte Menschen.
Es steht mit dem Leben ähnlich wie mit einem Theaterstück: nicht auf die Länge kommt es an, sondern auf die Güte des Spiels. Es liegt nichts daran, wo du aufhörst. Höre auf, wo du willst. Nur an einem guten Schluss lass es nicht fehlen.
Freigiebigkeit, die aus Privatvermögen entspringt, erschöpft die Quelle der Güte.
Man kann weise sein aus Güte und gut aus Weisheit.
Die Güte, die nicht grenzenlos ist, verdient den Namen nicht.
Der Geist ist ein intermittierender, die Güte ein permanenter Quell.
Ohne Phantasie keine Güte, keine Weisheit.
Ehrlich und herzlich den gelten lassen, der uns nicht gelten lässt – höchste Noblesse!
Die Gutmütigkeit gemeiner Menschen gleicht dem Irrlicht. Vertraue nur seinem gleißenden Scheine, es führt dich gewiß in den Sumpf.
Die Teilnahme der meisten Menschen besteht aus einer Mischung von Gutmütigkeit, Neugier und Wichtigmacherei.
Fähigkeit ruhiger Erwägung – Anfang aller Weisheit, Quell aller Güte!
Warmes und herzliches Interesse ist beinah so viel wie Verständnis.
Gutmütigkeit ist eine alltägliche Eigenschaft, Güte die höchste Tugend
Tausend Beweise von Verstand können mich vollkommen kalt lassen. Ein Beweis von Güte bezwingt mich.
Die Menschen soll keiner belachen als einer, der sie recht herzlich liebt.
An gewissen verstellten Menschen ist nichts so unerträglich als ihre halb un- und halb willkürliche Herzlichkeit.
Wie dem Geiste nichts zu groß ist, so ist der Güte nichts zu klein.
In jedem Jahrhundert müssen der Menschen mehre werden, deren innrer Mensch nicht Futter braucht, sondern Speise. – Das Edle, einmal entwickelt, kann sich wie die Wissenschaft nur fortpflanzen; ja Licht läßt sich leichter einschließen, aber Wärme nicht. Es kommt nicht darauf an, was zeitlicher, sondern was eigner Charakter der Menschheit ist.
Und was ist Wärme für das Menschenküchlein? – Freudigkeit.
Alles Lehren ist mehr Wärmen als Säen.
Kurze Parenthesen können, bandlos abgebrochen, als neue Perioden mitreden; ein langer Schmarotzer-Periode muß sich durchaus mit dem Stammperioden grammatisch verwurzeln; und die Probe der Güte ist, daß der Leser nicht dabei zurückzulesen hat.