Zu sagen, dass ein Kunstwerk gut ist, aber für die Mehrheit der Menschen unverständlich, ist dasselbe, wie von einer Speise zu sagen, dass sie sehr gut ist, aber dass die meisten Menschen sie nicht essen können.
Essen, Nahrung Zitate
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Nahrung ist eindrucksfähiger als Bildung, ein Magen bildsamer als ein Kopf.
Das Talent flattert schwerpunktlos in der Welt und gibt dem Haß des Philisters gegen das Genie süße Nahrung.
Die Nahrung des Witzes ist eine landläufige Ration von Kenntnissen.
Das Christentum hat die erotische Mahlzeit um die Vorspeise der Neugier bereichert und durch die Nachspeise der Reue verdorben.
Wenn der moderne Gebildete die Tiere, deren er sich als Nahrung bedient, selbst töten müßte, würde die Anzahl der Pflanzenesser ins Ungemessene steigen.
Der Mensch ist immer ein Phänomen. Er sieht nicht schön aus: Irgendwie heißt sein Name und Ruhlos sein Schuh, sein Rock heißt Elend, seine Zunge Eitelkeit, sein Eingeweide Wollust, sein Herz Flamme, sein Auge Sonnenheimweh, sein Wanderstab Nirgendsheim und seine bittere Nahrung Er selbst.
Die Luftschiffahrt wird dem religiösen Genie der Menschheit neue Nahrung geben. Zu den großen Beförderern kosmischer Stimmungen: Wald, Meer und Wüste wird nun noch der Luftraum kommen.
Nichts wäre ermüdender als Essen und Trinken, wenn Gott es nicht sowohl zum Vergnügen als auch zur Notwendigkeit gemacht hätte.
Die Literatur gibt der Seele Nahrung, sie bessert und tröstet sie.
Das größte aller physischen Übel ist unstreitig der Tod. Sollte ein Körper wie der unsrige unauflöslich und unvergänglich sein, so dürfte er nicht aus Teilen bestehen, er dürfte nicht geboren werden, dürfte keine Nahrung zu sich nehmen können, dürfte keines Wachstums und keiner Veränderung fähig sein. Man prüfe alle diese Fragen, die jeder willkürlich erweitern kann, und man wird feststellen, dass der Satz, der Mensch könne unsterblich sein, einen Widerspruch enthält.
Ich halte es für eine unmännliche Äußerung, wenn jener Rhodier, den ein Tyrann in einen Käfig einsperren und wie ein wildes Tier füttern ließ [Telesphoros], einem, der ihm riet, sich der Nahrung zu enthalten, die Antwort gab: "Solange der Mensch noch lebt, darf er alles hoffen." Auch angenommen, dies sei wahr, so ist doch das Leben nicht um jeden Preis zu erkaufen.
Edlen Seelen ist Anstrengung ein Bedürfnis gleich der Nahrung.
Wenn du freilich Lust haben solltest, sogar zu lernen, wie man spazieren gehen soll, wohlan, nimm jene Leute an, die der Hunger neue Künste gelehrt hat: es wird sich gleich einer finden, der deine Schritte regelt, und beim Essen dir auf Backen und Zähne Acht gibt, und in seiner Dreistigkeit immer weiter gehen wird, je mehr deine geduldige Leichtgläubigkeit ihm Vorschub tut.
Kultivierung ist für den Geist so notwendig wie Nahrung für den Körper.
So wie die Seele den Körper ausfüllt, so erfüllt Gott die Welt. So wie die Seele den Körper trägt, so erträgt Gott die Welt. So wie die Seele sieht, aber nicht gesehen wird, so sieht auch Gott, aber wird nicht gesehen. So wie die Seele den Körper nährt, so gibt Gott der Welt Nahrung.
Die Eitelkeit weist jede gesunde Nahrung von sich, lebt ausschließlich von dem Gifte der Schmeichelei und gedeiht dabei in üppigster Fülle.
Ein anregendes Buch – das ist eine Speise, die hungrig macht.
Ein großer Schritt zur Tugend ist, daß man nicht alles an sich liebt, seine Kleinigkeiten, Geschmack im Essen etc.
In jedem Jahrhundert müssen der Menschen mehre werden, deren innrer Mensch nicht Futter braucht, sondern Speise. – Das Edle, einmal entwickelt, kann sich wie die Wissenschaft nur fortpflanzen; ja Licht läßt sich leichter einschließen, aber Wärme nicht. Es kommt nicht darauf an, was zeitlicher, sondern was eigner Charakter der Menschheit ist.
Das tugendhafte Herz wird, wie der Körper, mehr durch Arbeit als durch gute Nahrung gesund und stark.
Junge Liebe und junge Vögel haben anfangs nur Wärme durch Bedecken nötig, erst später Nahrung.
Das Volk wird ungeduldig, es will nicht mehr auf die versprochenen Mahlzeiten im Jenseits warten.
Der Mensch vermag vieles auszuhalten: mancher kann jahrelang leben, ohne geistige Nahrung zu sich zu nehmen.
Man predigt die Entsagung nie überzeugender als zwischen zwei guten Mahlzeiten.
Festliche Kleider, üppige Mahlzeiten, unterhaltender Müßiggang – das sichert den Feiertagen ewigen Bestand.
Swiften mögte ich zum Barbier, Sterne zum Friseur, Newton beim Frühstück, Hume beim Kaffee gehabt haben.
Dieberei ist die gemeinste Nahrung von der Welt.
Jungen Leuten ist Freude und Ergötzen so vonnöten wie Essen und Trinken.
Das Wort Gottes ist eine Speise, wer sie isst, den hungert immer mehr danach.