Wir fieberhaften, von eignen und von fremden Mängeln abgetriebnen und von ewigem Sehnen wieder zusammengeführten Menschen, in welchen eine Hoffnung von fremder Liebe nach der andern verdürstet, und in denen die Wünsche nur zu Erinnerungen werden!
Wunsch Zitate
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Menschen von feinem Gefühl bezaubern durch eine gewisse zärtliche Aufmerksamkeit auf kleine Bedürfnisse des andern, durch ein Erraten seiner leisesten Wünsche, durch eine stete Aufopferung ihrer eignen, durch Gefälligkeiten, deren seidenes Geflecht sich fester und sanfter um unser Herz herumlegt als das schneidende Liebeseil einer großen Wohltat.
Es ist echte Trostlosigkeit, [...] Trost zu wünschen und anzunehmen.
Wahrlich, ich hab' oft den Wunsch getan – und nachher ein Gemälde daraus gemacht –, ich möchte dabeistehen können bei allen Aussöhnungen in der Welt, weil uns keine Liebe so tief bewegt als die wiederkehrende.
Unsre Wünsche nehmen mehr Platz ein als unsre Bedürfnisse.
Man tadelt die Schöpfung – mit Recht: für unsre Begriffe ist sie zu unendlich, für unsre Wünsche zu begrenzt.
Es gibt Reiche, die gerne reich zu werden wünschen, nur um Almosen geben zu können.
Für eine Ehescheidung haben die Frauen mehr Gründe, die Männer mehr Wünsche.
Die Religion hinterließ fast nichts als ihren zeremoniellen Teil, dem man als bequemstes, billigstes Andachtsmittel das Gebet entnimmt, da es meist nur Wünsche enthält.
Mit jugendlichen Wünschen zu altern ist noch unbequemer.
Gingen all unsre Wünsche in Erfüllung – dann wehe unsern Mitmenschen!
Nicht Wünsche murmeln... Wohltaten spenden, das sind Gebete!
Auf den obersten Stufen des Glücks begegnet man noch mehr Wünschen und Bedürfnissen als auf den untersten.
Das Elend hat Wünsche, die fast alle vor Verbrechen gestellt sind.
Die Hoffnungen schwätzen nach, was ihnen die Wünsche vorplappern.
Ich wünsche dir nicht viel Glück - das würde dich langweilen; ich wünsche dir auch keinen Ärger; aber, der Philosophie der Menschen folgend, werde ich einfach wiederholen: „Lebe mehr“ und versuche irgendwie, mich nicht zu sehr zu langweilen; diesen nutzlosen Wunsch füge ich von mir aus hinzu.
Es gibt nichts Ärgerlicheres, als ziemlich reich zu sein, aus einer ziemlich guten Familie zu stammen, ein angenehmes Äußeres zu haben, durchschnittlich gebildet zu sein, „nicht dumm“ zu sein, gutherzig zu sein und trotzdem kein einziges Talent, keine Originalität, keine einzige eigene Idee zu haben - im Grunde genommen „genau wie alle anderen“ zu sein. Von solchen Menschen gibt es unzählige auf dieser Welt - viel mehr, als es scheint. Wie alle Menschen lassen sie sich in zwei Klassen einteilen: in diejenigen mit begrenztem Intellekt und in diejenigen, die viel klüger sind. Die erste dieser beiden Klassen ist die glücklichere. Für einen gewöhnlichen Menschen mit begrenztem Verstand ist zum Beispiel nichts einfacher, als sich selbst für eine originelle Figur zu halten und in diesem Glauben zu schwelgen, ohne das geringste Misstrauen zu hegen. Viele unserer jungen Frauen haben es für richtig gehalten, sich die Haare kurz zu schneiden, eine blaue Brille aufzusetzen und sich Nihilisten zu nennen. Auf diese Weise konnten sie sich ohne weiteres davon überzeugen, dass sie neue Überzeugungen gewonnen haben. Manche Menschen haben nur einen kleinen Anflug von Freundlichkeit gegenüber ihren Mitmenschen verspürt, und diese Tatsache hat ausgereicht, um sie davon zu überzeugen, dass sie allein auf dem Weg der Aufklärung sind und dass niemand so humanitäre Gefühle hat wie sie. Andere müssen nur eine Idee von jemand anderem lesen und können sie sofort übernehmen und glauben, dass sie ihrem eigenen Gehirn entsprungen ist. Die „Unverfrorenheit der Unwissenheit“, wenn ich diesen Ausdruck verwenden darf, ist in solchen Fällen in einem wunderbaren Ausmaß entwickelt; so unwahrscheinlich es auch scheint, man begegnet ihr auf Schritt und Tritt. ... die zu der anderen Klasse gehören - zu den „viel klügeren“ Menschen, die jedoch von Kopf bis Fuß von dem Wunsch durchdrungen und durchtränkt sind, originell zu sein. Diese Klasse ist, wie ich oben schon sagte, weit weniger glücklich. Denn auch wenn der „schlaue Durchschnittsmensch“ sich vielleicht für einen genialen und originellen Menschen hält, so trägt er doch den tödlichen Wurm des Misstrauens und Zweifels in seinem Herzen, und dieser Zweifel bringt einen klugen Menschen manchmal zur Verzweiflung. (In der Regel geschieht jedoch nichts Tragisches; seine Leber wird im Laufe der Zeit ein wenig beschädigt, aber nichts Schlimmeres. Solche Menschen geben ihr Streben nach Originalität nicht ohne einen harten Kampf auf, und es hat schon Männer gegeben, die, obwohl sie an sich gute Kerle und sogar Wohltäter der Menschheit waren, um der Originalität willen auf das Niveau von gemeinen Verbrechern gesunken sind.)
Raffgier und Unvernunft in unseren Wünschen richten uns zugrunde.
Ich glaube, Träume träumt nicht die Vernunft, sondern der Wunsch, nicht der Kopf, sondern das Herz.
Die Natur bittet dich nicht um Erlaubnis; sie kümmert sich nicht um deine Wünsche oder darum, ob du ihre Gesetze magst oder nicht. Du bist verpflichtet, sie so zu akzeptieren, wie sie ist, und damit auch alle ihre Ergebnisse.
Mancher denkt sich Abenteuer aus und ganze Romane und dichtet sich das Leben zurecht, um wenigstens auf diese Weise nach Wunsch zu leben.
Zerstöre meine Wünsche, tilge meine Ideale, zeige mir etwas Besseres, und ich werde dir folgen.
An H. In dein Betragen Welt, in deinen Beutel Geld, Witz unter deinen Hut, Feuer in dein Blut, Ist der Wunsch nicht gut?
Unter den heiligsten Zeilen des Shakespeare wünschte ich dass diejenigen einmal mit Rot erscheinen mögten, die wir einem zur glücklichen Stunde getrunkenen Glas Wein zu danken haben.
Man spricht viel von Aufklärung, und wünscht mehr Licht. Mein Gott was hilft aber alles Licht, wenn die Leute entweder keine Augen haben, oder die, die sie haben, vorsätzlich verschließen?
Ein gewisser Freund, den ich kannte, pflegte seinen Leib in drei Etagen zu teilen, den Kopf, die Brust und den Unterleib, und er wünschte öfters, dass sich die Hausleute der obersten und der untersten Etage besser vertrügen.
Die Begierde ist nach der Erfüllung der Wünsche ebenso ungestillt, wie sie es vorher war.
Je enger unser Gesichts-, Wirkungs- und Berührungskreis, desto glücklicher sind wir: je weiter, desto öfter fühlen wir uns gequält, oder geängstigt. Denn mit ihm vermehren und vergrößern sich die Sorgen, Wünsche und Schrecknisse.
Die Pein des unerfüllten Wunsches ist klein, gegen die der Reue: denn jene steht vor der stets offenen, unabsehbaren Zukunft; diese vor der unwiderruflich abgeschlossenen Vergangenheit.
Was aber das Leben des Einzelnen betrifft, so ist jede Lebensgeschichte eine Leidensgeschichte: denn jeder Lebenslauf ist, in der Regel, eine fortgesetzte Reihe großer und kleiner Unfälle, die zwar jeder möglichst verbirgt, weil er weiß, daß andere selten Teilnahme oder Mitleid, fast immer aber Befriedigung durch die Vorstellung der Plagen, von denen sie gerade jetzt verschont sind, dabei empfinden müssen; — aber vielleicht wird nie ein Mensch, am Ende seines Lebens, wenn er besonnen und zugleich aufrichtig ist, wünschen, es nochmals durchzumachen, sondern, eher als das, viel lieber gänzliches Nichtsein erwählen.