Spaziergang am Herbstabend Wenn ich Abends einsam gehe Und die Blätter fallen sehe, Finsternisse nieder wallen, Ferne, fromme Glocken hallen: Ach, wie viele sanfte Bilder, Immer inniger und milder, Schatten längst vergangner Zeiten, Seh' ich dann vorüber gleiten. Was ich in den fernsten Stunden, Oft nur halb bewußt, empfunden, Dämmert auf in Seel' und Sinnen, Mich noch einmal zu umspinnen. Und im inneren Zerfließen Mein' ich's wieder zu genießen, Was mich vormals glücklich machte, Oder mir Vergessen brachte. Doch, dann frag' ich mich mit Beben: Ist so ganz verarmt dein Leben? Was du jetzt ersehnst mit Schmerzen, Sprich, was war es einst dem Herzen? Völlig dunkel ist's geworden, Schärfer bläs't der Wind aus Norden, Und dies Blatt, dies kalt benetzte, Ist vielleicht vom Baum das letzte.
Vergessen Zitate
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Nachklang Ach, zauberische Huldgestalt, Die nie vergessen läßt! Du hältst mit ewiger Gewalt Mich noch im Tode fest! Du spielst, ein sanftes Abendroth, In meine Brust hinein, Und bist du allenthalben todt, Dort wirst du's nimmer sein.
In der Kirche weiß jeder die 10 Gebote, aber auf der Straße weiß er immer nur 9, dasjenige, an das er sich gerade erinnern sollte, ist vergessen.
Es gibt ein Vergessen alles Daseins, ein Verstummen unseres Wesens, wo uns ist, als hätten wir alles gefunden.
Es gibt ein Verstummen, ein Vergessen alles Daseins, wo uns ist, als hätten wir alles verloren, eine Nacht unsrer Seele, wo kein Schimmer eines Sterns, wo nicht einmal ein faules Holz uns leuchtet.
O es ist süß, so aus der Schale der Vergessenheit zu trinken.
Ich habe alles gesehen, ich habe alles gehört, ich habe alles vergessen.
Laß uns vergessen, daß es eine Zeit gibt und zähle die Lebenstage nicht! Was sind Jahrhunderte gegen den Augenblick, wo zwei Wesen so sich ahnen und nahn?
Es gibt nichts Neues, außer dem, was vergessen wurde.
Trotz so vieler Schriften, welche alle vorgeblich den allgemeinen Nutzen bezwecken, ist doch gerade die Kunst, welche den größten Nutzen gewährt, die Kunst Menschen zu bilden, noch immer vergessen.
Der erste, der ein Stück Land mit einem Zaun umgab und auf den Gedanken kam zu sagen »Dies gehört mir« und der Leute fand, die einfältig genug waren, ihm zu glauben, war der eigentliche Begründer der bürgerlichen Gesellschaft. Wie viele Verbrechen, Kriege, Morde wieviel Elend und Schrecken wäre dem Menschengeschlecht erspart geblieben, wenn jemand die Pfähle ausgerissen und seinen Mitmenschen zugerufen hätte: Hütet euch, dem Betrüger Glauben zu schenken; ihr seid verloren, wenn ihr vergesst, dass zwar die Früchte allen, aber die Erde niemandem gehört.
Was sollen unsere Kinder lernen? Wirklich eine schöne Frage! Natürlich, was sie, erwachsen, machen, und nicht, was sie vergessen sollen.
Es ist mir ganz gleichgültig, ob man von mir spricht; wenn man es aber täte, so wäre es mir nicht unangenehm, man spräche in besonderer Weise von mir, denn ich möchte lieber vom ganzen Menschengeschlechte vergessen sein, denn als Durchschnittsmensch betrachtet werden.
Wenn Minister ihren Herrscher vergessen und Beziehungen zu fremden Mächten aufbauen, um die Interessen ihrer Verbündeten zu fördern, gibt es für Untergebene kaum einen Grund, ihren Vorgesetzten zu gehorchen.
Vergeben und Vergessen ist die Rache des braven Mannes.
Verzeih, o Herr, die freie Tadelrede! Doch solches ist des weisern Alters Recht, Wenn sich die rasche Jugend kühn vergißt.
Laß Vergangenes Vergessen sein!
Saget, wann nützt mein Gedicht, o Musen! Wenn es den Edlen weckt in dem Augenblick, wenn er sich selber vergißt.
Da und da hatte ich einen großen Gedanken, hab' ihn aber vergessen. Was mag es wohl sein? Ich plage mich mit Erraten.
Der Begriff »Verzeihen« entspricht dem Worte »Vergessen«, dem Vergessen des Geschehenen.
Von Toten soll man nur Gutes reden – sind sie darum so schnell von vielen vergessen?
Es gibt keine neuen Gedanken, nur neue Menschen, die die vergessenen wieder denken.
Gebt mir zu trinken! Was in den Sternen steht, kann man nicht ändern, Doch man vergißt es bei der Gläser Blinken.
In diesen himmlisch schönen Tagen Laßt aus dem Sinn die Welt uns schlagen, Vergessen, daß auf ihr wir sind.
Ewigkeiten, Herz, durchmessen Willst du, kannst doch nicht vergessen, Daß dein Blut ist Stundensand.
Nichts hält etwas intensiver in der Erinnerung fest, als der Wunsch es zu vergessen.
Die Tat wird vergessen, doch das Ergebnis bleibt.
Nichts hält eine Sache so sehr in der Erinnerung fest wie der Wunsch, sie zu vergessen.
Über große Demütigungen trösten wir uns selten - wir vergessen sie.
Können wir eine Demütigung nicht überwinden, vergessen wir sie.