Wir rennen achtlos zum Abgrund, nachdem wir etwas vor uns hingestellt haben, das uns daran hindert, es zu sehen.
Tiefe Zitate
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Ein Mann, der über ein Feld lief, begegnete einem Tiger. Er floh und der Tiger verfolgte ihn. Als er an einen Abgrund kam, hielt er sich an der Wurzel einer wilden Ranke fest und schwang sich über die Kante hinunter. Der Tiger schnupperte von oben an ihm. Zitternd blickte der Mann nach unten, wo weit unten ein anderer Tiger darauf wartete, ihn zu fressen. Nur die Liane hielt ihn aufrecht. Zwei Mäuse, eine weiße und eine schwarze, begannen nach und nach, den Weinstock abzunagen. Der Mann sah eine saftige Erdbeere in seiner Nähe. Er hielt sich mit einer Hand am Weinstock fest und pflückte mit der anderen Hand die Erdbeere. Wie süß sie schmeckte!
Lerne das vom Wasser: Laut plätschert der Bach, aber die Tiefe des Ozeans ist ruhig.
Geschichten liegen tief in unseren Seelen. Geschichten liegen so tief in unseren Herzen, dass sie Menschen auf der tiefsten Ebene zusammenbringen können. Wenn ich einen Roman schreibe, gehe ich in solche Tiefen.
Es gibt nichts Hilfloseres und Verantwortungsloseres als einen Menschen, der sich in den Tiefen eines Ätherrausches befindet.
Freundlichkeit in Worten schafft Vertrauen. Freundlichkeit im Denken schafft Tiefgang. Freundlichkeit im Geben schafft Liebe.
Freundlichkeit im Denken schafft Tiefe.
Güte in den Worten erzeugt Vertrauen; Güte beim Denken erzeugt Tiefe. Güte beim Verschenken erzeugt Liebe.
Die meisten Menschen leben, als steuerten sie rückwärts einem Abgrund zu. Sie wissen, hinter ihnen gähnt ein Abgrund, in den sie jeden Augenblick stürzen können, aber sie richten ihre Blicke nicht auf ihn, sondern erheitern sich an dem, was sie sehen.
Ihr schnelles Temperament, ihre scharfe Zunge und ihr unruhiger Geist brachten sie immer wieder in Schwierigkeiten, und ihr Leben war eine Abfolge von Höhen und Tiefen, die sowohl komisch als auch erbärmlich waren.
Die Probleme des Lebens sind an der Oberfläche unlösbar und nur in der Tiefe zu lösen.
Religion ist etwas unendlich Einfaches, Einfältiges. Es ist keine Kenntnis, kein Inhalt des Gefühls […], es ist keine Pflicht und kein Verzicht, es ist keine Einschränkung: sondern in der vollkommenen Weite des Weltalls ist es: eine Richtung des Herzens.
Man muß nie verzweifeln, wenn einem etwas verloren geht, ein Mensch oder eine Freude oder ein Glück; es kommt alles noch herrlicher wieder. Was abfallen muß, fällt ab; was zu uns gehört, bleibt bei uns, denn es geht alles nach Gesetzen vor sich, die größer als unsere Einsicht sind und mit denen wir nur scheinbar im Widerspruch stehen. Man muß in sich selber leben und an das ganze Leben denken, an alle seine Millionen Möglichkeiten, Weiten und Zukünfte, dem gegenüber es nichts Vergangenes und Verlorenes gibt.
Die künstlerischen Ereignisse vollziehen sich, weit unter der Oberfläche des momentanen Lebens, in einer gleichsam zeitlosen Tiefe.
Weder Mensch noch Tier, ein klägliches und rührendes Zwitterwesen, wird der Hund von der Welt unsrer Beziehungen unendlich angezogen, ist aber unfähig, sich ohne unsre hilfreiche Mitwirkung den Weg zu bahnen. Er hat jene Unbekümmertheit, jene aufmerksame Tiefe des Instinkts verloren, die wir im Blick des freien Tieres entdecken. Wie sehr sind die Katzen geneigt, ihn zu verachten, sie, die niemals geruhten, ihre Katzenwelt wirklich zu verlassen.
Ein Schein von Tiefe entsteht oft dadurch, daß ein Flachkopf zugleich ein Wirrkopf ist.
Psychologen sind Durchschauer der Leere und Schwindler der Tiefe.
Die Wissenschaft überbrückt nicht die Abgründe des Denkens, sie steht bloß als Warnungstafel davor. Die Zuwiderhandelnden haben es sich selbst zuzuschreiben.
Ich trage keine Schätze in mir, ich habe nur die Kraft, vieles, was ich berühre, in etwas von Wert zu verwandeln. Ich habe keine Tiefe, als meinen unaufhörlichen Trieb zur Tiefe.
Ich halte es nicht für das größte Glück, einen Menschen ganz enträtselt zu haben, ein größeres noch ist, bei dem, den wir lieben, immer neue Tiefen zu entdecken, die uns immer mehr die Unergründlichkeit seiner Natur nach ihrer göttlichen Seite hin offenbaren.
Die Mutter der Tiefe heißt: Schuld.
Der Ursprung des Übels war immer eine Tiefe, der niemand auf den Grund gekommen ist.
Des Fatums boshaftes und ewiges Gesetz ist es in allen Dingen, daß sie, wenn sie den Gipfelpunkt erreicht haben, schneller, als sie aufstiegen, wieder zur Tiefe stürzen.
Der Zwerg ist nicht groß, auch wenn er auf einem Berge steht; der Koloss verliert nichts von seiner Größe, auch wenn er in die Tiefe eines Brunnens versenkt ist.
Wer sich zwischen den Sternen bewegt, kann nur noch lächeln über die kostbaren Fußböden der Reichen und die ganze Erde mit ihrem Gold, mag es ausgegraben und zu Geld geprägt sein oder in der Tiefe für die Habsucht späterer Geschlechter aufgespart ruhn.
Ein einziges Wort verrät uns manchmal die Tiefe eines Gemüts, die Gewalt eines Geistes.
Wirf, du Erdensohn, deinen Anker nicht in die Tiefe des Erdenschlamms, sondern in die Höhe des Himmelsblau, und dein Schifflein wird fest ankern im Sturm.
Das Genie erbt nichts, nicht einmal Vorurteile: es sieht die Natur immer zum ersten Mal. Unter allen Dingen entdeckt es Beziehungen. Durch die Oberfläche blickt es in die Tiefe. Ob auch alles schweigt, es hört sprechen; wo es hinhorcht, tönt es, wo es hinblickt, löst sich Geist ab. Vergänglichem haucht es Ewigkeit ein: es hat Blitze, die am Firmamente haften bleiben!
Wer den lebendigen Gott von Angesicht zu Angesicht sehen will, soll ihn nicht am leeren Firmament seiner Gedankenwelt suchen, sondern in den Tiefen der Menschenseele.
Denn ich bin ein Karamasow. Denn wenn ich in den Abgrund falle, gehe ich direkt hinein, mit dem Kopf nach unten und den Fersen nach oben, und ich freue mich sogar darüber, dass ich in genau so einer demütigenden Position falle, und für mich ist das schön.