Sieh jeden einzelnen Tag so an, als wäre er ein einzelnes Leben.
Tag Zitate
- Seite 12 / 22 -
Kein Tag ist frei von Kummer.
Wie viele sind des Sonnenlichtes nicht wert! Und doch geht ihnen der Tag auf.
Keiner hatte ihm so gnädige Götter, dass er sich den kommenden Tag versprechen konnte.
Es gibt niemanden, der nicht an seinem Tage stürbe. Du verlierst nichts von deiner Zeit; denn die, die du noch außerdem hast, gehört eben nicht dir.
Jeden Abend sollten wir uns Rechenschaft ablegen: Welche Schwäche habe ich heute gemeistert, welche Leidenschaften bekämpft, welcher Versuchung widerstanden und welche Tugend erworben? Unsere Laster werden von selbst abnehmen, wenn wir sie jeden Tag auf den Prüfstand stellen.
Nicht von Jahren und Tagen hängt es ab, ob wir genug gelebt haben, sondern von der inneren Einstellung.
Lass keine Stunde ungenützt vorübergehen. Nimm den heutigen Tag voll in Beschlag; dann wirst du weniger von dem folgenden abhängen.
Was wäre denn ausgenommen von der Gefahr einer Veränderung? Die Erde nicht, der Himmel nicht, nicht dieser ganze Weltenbau, obwohl er unter göttlicher Leitung steht. Nicht immer wird er diese wohlgeregelte Gestaltung behalten, sondern der Tag wird kommen, der diesem seinem Umschwung ein Ende macht.
Der größte Verlust für das Leben ist die Verzögerung: sie entzieht uns immer gleich den ersten Tag, sie raubt uns die Gegenwart, während sie Fernliegendes in Aussicht stellt.
Das ganze Leben besteht aus Teilen und setzt sich aus Kreisen zusammen, von denen immer ein größerer die kleineren umschließt. Einer von ihnen umfasst und begrenzt alle; er reicht vom Tag der Geburt bis zu dem des Todes.
Der ist der Glücklichste und der unbedingt sichere Herr seiner selbst, der dem morgenden Tag ohne Bangen entgegensieht.
Schritt für Schritt nähern wir uns dem Tode, oder richtiger, gehen wir neben ihm her. Jeden Tag verlieren wir ein Stück von unserem Leben, und an diesem Tage selbst, an dem wir leben, hat der Tod seinen Anteil.
In Tagen höchsten Glückes soll man besonders auf den Rat seiner Freunde hören und ihnen sogar noch mehr Gewicht einräumen, als zuvor. Das sind gerade die Zeiten, in denen wir uns hüten müssen, Schmeichlern unser Ohr zu leihen, läßt man sie erst an sich herankommen, dann fällt man ihnen leicht zum Opfer. Wir halten ja das Lob, das sie uns erteilen, für durchaus berechtigt, und diese Selbsteinschätzung ist die Quelle zahlloser Verfehlungen: der Mensch bildet sich allerlei ein, bläht sich auf, befindet sich dabei aber im größten Irrtum und verfällt dadurch der schmählichsten Lächerlichkeit.
Der letzte Tag bringt uns nicht die Auslöschung, sondern einen Ortswechsel.
Die Stunden verinnen und die Tage und Monate und Jahre und weder kehrt jemals die verronnene Zeit zurück, noch kann man wissen, was folgt.
Wir wollen den Tag nicht vor dem Abend loben.
Wer sich selbst den Krieg erklärt hat, will am Tage gequält und in der Nacht gefoltert werden.
Was die Meinung erfindet, vernichtet der Tag.
Sicher ist, dass man sterben muss, unsicher, ob bereits an diesem Tag.
Ich werde alt, indem ich von Tag zu Tag dazulerne.
Nichts ist schwieriger als eine Freundschaft, die bis zum letzten Tag andauert.
Denke zu jeder Tageszeit daran, in deinen Handlungen einen festen Charakter zu zeigen [...], einen ungekünstelten, sich nie verleugnenden Ernst, ein Herz voll Freiheits- und Gerechtigkeitsliebe. Verscheuche jeden anderen Gedanken, und das wirst du können, wenn du jede deiner Handlungen als die letzte deines Lebens betrachtest, frei von Überstürzung, ohne irgendeine Leidenschaft, die der Vernunft ihre Herrschaft entzieht, ohne Heuchelei, ohne Eigenliebe und mit Ergebung in den Willen des Schicksals. Du siehst, wie wenig zu beobachten ist, um ein friedliches, von den Göttern beglücktes Leben zu führen.
Jeder Tag bringt seine eigenen Geschenke mit sich.
Das ist ein echtes Zeichen sittlicher Vollkommenheit, wenn man jeden Tag, als wäre er der letzte, hinbringt, fern von Aufwallung, Erschlaffung und Verstellung.
Alles geht in einem Tage dahin, sowohl der Rühmende als der Gerühmte.
Sei zufrieden mit dem, was du bist, und wünsche dir keine Veränderung; fürchte dich nicht vor deinem letzten Tag und sehne dich nicht nach ihm.
O Gott, gib, daß ich diesen Tag so lebe, daß ich wert bin, ihn zu leben.
Kein Tag vergeht mir so rasch, hinterlässt mir eine so angenehme Erinnerung wie einer, an dem ich weder einen Besuch zu machen noch zu empfangen brauche. Kein Abend scheint mir besser angewendet als der, den ich in meiner Kaminecke verträume, allein mit meinen Gedanken und mit meiner Strickerei.
Je kürzer der Fleiß, je länger der Tag.