Gegenstände, die auf einander, oder deren Teile auf einander folgen, heißen überhaupt Handlungen. Folglich sind Handlungen der eigentliche Gegenstand der Poesie.
Poesie, Dichtung Zitate
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Mit Absicht handeln ist das, was den Menschen über geringere Geschöpfe erhebt; mit Absicht dichten, mit Absicht nachahmen, ist das, was das Genie von den kleinen Künstlern unterscheidet, die nur dichten um zu dichten, die nur nachahmen um nachzuahmen […].
Dichten heißt, sich ermorden.
Alle Mittelmäßigkeit in der Poesie führt zur Heuchelei in Charakter und Leben.
Es gibt Sprachen, in denen die poetischen Gedanken erfrieren.
Ich kann mir eine humoristische Weltgeschichte denken, aber nur das größte Genie kann und wird sie schreiben. Es ist die letzte Aufgabe der Poesie.
Der Verstand macht so wenig die Poesie, wie das Salz die Speise, aber er gehört zur Poesie, wie das Salz zur Speise.
Die Poesie gehört dem Leben an und ist aufs Leben verwiesen.
Viele Leute betrachten die poetische Literatur als eine Art Irrenhaus, worin sie alles sagen dürfen, was ihnen anderwärts die Zwangsjacke zuziehen würde.
Der Becher (Auf dem Straßburger Münster gedichtet) Von einem Wunderbecher Hab' ich mit Angst geträumt, Woraus dem durst'gen Zecher Die höchste Fülle schäumt. Draus sollt' ich alles trinken, Was Erd' und Himmel bot, Doch mußt' ich dann versinken In einen ew'gen Tod. Mit Wonne und mit Grausen Hielt ich ihn in der Hand, Ein wundersames Brausen In seinem Kelch entstand; Es flog an mir vorüber Die Welt in Nacht und Glanz, Wie regellos im Fieber Verworr'ner Bilder Tanz. Und als ich länger blickte, Bis auf den Grund hinein, Wie Blitzesflamme zückte Mir's da durch Mark und Bein, Und, gänzlich drin versunken, Ward mir zuletzt zu Sinn, Als hätt' ich schon getrunken Und schwände nun dahin.
Man kann sich aufs Dichten so wenig vorbereiten, wie aufs Träumen
Die lyrische Poesie hat etwas Kindliches, die dramatische etwas Männliches, die epische etwas Greisenhaftes.
Das Volk wird im Fluchen und Schimpfen poetisch.
Wäre die Sprache ein Produkt des logischen Geistes, anstatt des poetischen, so würden wir nur eine haben.
Wie wohl ist dem, der dann und wann Sich etwas Schönes dichten kann!
Ein poetisches Werk muß sich selbst rechtfertigen, und wo die Tat nicht spricht, wird das Wort nicht viel helfen.
Zu lyrischen Arbeiten gehört ein gewisser poetischer Müßiggang.
Neueste Behauptung Völlig charakterlos ist die Poesie der Modernen, Denn sie verstehen bloß, charakteristisch zu sein.
Aber gegen Goethen bin ich und bleib ich eben ein poetischer Lump.
Ein bißchen Narrheit, das versteht sich, gehört immer zur Poesie.
Brotloseste der Künste, Poesie!
Auf deine schönen Augen Hab ich ein ganzes Heer Von ewigen Liedern gedichtet – Mein Liebchen, was willst du mehr?
Dante ist der öffentliche Ankläger der Poesie.
Ein bisschen Narrheit, das versteht sich, gehört immer zur Poesie.
Das Wesen des Frühlings erkennt man erst im Winter, und hinter dem Ofen dichtet man die besten Mailieder.
Eine Frau, die selber dichtet, wird nie so eitel sein als eine, die eine dichtende Tochter hat.
In Tatsachen gekleidet, fühlt die Wahrheit sich eingeengt. Im Gewande der Dichtung bewegt sie sich leicht und frei.
Der Dichtung ist mit unserem Verstand nicht beizukommen, sie reißt ihn mit sich fort und wirft ihn um.
Man kann sich überall dumm anstellen, nur nicht in der Poesie.
Wir haben mehr Dichter als Kenner. Es ist leichter, zu dichten, als zu verstehen.