Der Knabe 1 Es spielten auf der Blumenau Die Kinder allzumal, Die Sonne sank, der Mond sah hell Herab ins stille Tal. Da nahte eine Mutter sich Und winkte ihrem Sohn. Der Knabe sah sie bittend an: "Ach, liebste Mutter, schon?" Die Mutter ging mit ihm nach Haus Und zog ihm aus das Kleid, Der Knabe trotzte: fern von mir Sind Schlaf und Müdigkeit! Die Mutter brachte ihn zu Bett, Das kränkte ihn gar tief; Sein Auge war noch tränenfeucht, Als er schon ruhig schlief. Ich frug: warum muß euer Kind So früh zu Bette gehn? Die Mutter lächelte mich an: "Um fröhlich aufzustehn!" 2 Ich ging nach einer kurzen Frist Dem kleinen Haus vorbei; Ich sah die Fenster dicht verhüllt Und hörte Wehgeschrei. Ich ging hinein, da sah ich bald, Was hier geschehen war, Der muntre Knabe, still und bleich, Lag auf der Totenbahr. Die Mutter schaute auf zu mir, Sie sah mich flehend an, Ich wurde erst so still wie sie, Doch tröstend sprach ich dann: Der liebe Gott, er denkt wie du, Läßt früh ihn schlafen gehn, Damit er einst am Jüngsten Tag Kann fröhlich auferstehn!
Müdigkeit, Schlaf Zitate
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Auf ein altes Mädchen Dein Auge glüht nicht mehr, wie einst, Und deine Wang' ist nicht mehr rot, Und wenn du jetzt vor Sehnsucht weinst, So gilt es keinem, als dem Tod. Nichts bist du, als ein Monument, Das, halb verwittert und gering, Nur kaum noch einen Namen nennt, Mit dem ein Leben unterging. Doch, wie hervor die Toten geh'n Aus ihrer Gruft in mancher Nacht, Darfst du zuweilen aufersteh'n Zu altem Glanz und alter Pracht, Wenn tief dich ein Gefühl ergreift, Wie es vielleicht dich einst bewegt, Und dir den Schnee vom Herzen streift, Der längst sich schon darauf gelegt. Da bist du wieder, wie zuvor, Und was die Mutter einst entzückt, Wodurch du der Gespielen Chor Einst anspruchlos und still beglückt, Das Alles ist noch einmal dein, Von einem Wunderstrahl erhellt, Gleichwie vom späten Mondenschein Die rings in Schlaf begrabne Welt. Mir aber wird es trüb zu Mut, Mir sagt ein unbekannter Schmerz, Daß tief in dir verschlossen ruht, Was Gott bestimmt hat für mein Herz, Und will's dann hin zu dir mich zieh'n, Ach, mit allmächtiger Gewalt, So muß ich stumm und blutend flieh'n, Denn du bist wieder tot und kalt.
Wenn der Mensch im Schlaf liegt, aufgelöst, nicht mehr zusammengehalten durch das Bewußtsein seiner selbst, dann verdrängt ein Gefühl der Zukunft alle Gedanken und Bilder der Gegenwart, und die Dinge, die kommen sollen, gleiten als Schatten durch die Seele, vorbereitend, warnend, tröstend. Daher kommt's, daß uns so selten oder nie etwas wahrhaft überrascht, daß wir auf das Gute schon lange vorher so zuversichtlich hoffen und vor jedem Übel unwillkürlich zittern.
Schlaf ist genossener Tod.
Alles wird uns Genuß, so schön ist das Leben gerundet, Selbst der Tod, denn der Schlaf ist der genossene Tod.
Wie der Arbeiter in den erquickenden Schlaf, sinkt oft mein angefochtenes Wesen in die Arme der unschuldigen Vergangenheit.
Das heißt wirklich leiden, wenn einem nichts andres übrig bleibt als die Nacht auf der Gasse zu verbringen, was mir mehrere Male in Lyon passiert ist. Ich habe es lieber vorgezogen, von den paar Sous, die mir geblieben waren, mein Brot zu bezahlen, als mein Nachtlager, weil ich weniger Gefahr lief, vor Schlaf als vor Hunger umzukommen.
Die Kindheit ist der Schlaf der Vernunft.
O, mordet nicht den heiligen Schlaf!
Ich denke einen langen Schlaf zu tun, denn dieser letzten Tage Qual war groß. […]
Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.
Der Schlaf ist doch die köstlichste Erfindung.
Wenn ich bei dir bin, bleiben wir die ganze Nacht auf. Wenn du nicht da bist, kann ich nicht einschlafen. Gelobt sei Gott für diese beiden Schlaflosigkeiten! Und den Unterschied zwischen ihnen.
Die Brise in der Morgendämmerung hat dir Geheimnisse mitzuteilen. Geh nicht wieder schlafen! Du musst um das bitten, was du wirklich willst. Schlaf nicht wieder ein! Menschen gehen hin und her über die Türschwelle, wo sich die beiden Welten berühren, Die Tür ist rund und offen Geh nicht wieder schlafen!
Du versuchst, treu zu sein, und manchmal bist du grausam. Du bist mein. Dann gehst du. Ohne dich komme ich nicht zurecht. Und wenn du die Führung übernimmst, werde ich zu deiner Fußspur. Deine Abwesenheit hinterlässt eine Leere. Ohne dich komme ich nicht zurecht. Du hast meinen Schlaf gestört, du hast mein Image ruiniert. Du hast mich aus der Bahn geworfen. Ohne dich komme ich nicht zurecht.
Der Traum ist ein Weib, das schwatzen muss, der Schlaf ist ein Gatte, der schweigend duldet
Diejenigen, die unser Leben mit einem Traum verglichen haben, hatten Recht... wir schliefen im Wachzustand und wachten im Schlaf.
Zeit, Bewegung und Wein verursachen Schlaf.
Trägheit ist der Schlaf des Geistes.
Frischer Morgen! Frisches Herz! Himmelwärts! Laß den Schlaf nun, laß die Sorgen!
Der Sinnenrausch ist zur Liebe, was der Schlaf zum Leben.
Der Schlaf muß die Folgen der übermäßigen Reizung der Sinne für den übrigen Körper wieder gutmachen.
Das Leben eines gebildeten Menschen sollte mit Musik und Nicht-Musik schlechthin so abwechseln wie mit Schlaf und Wachen.
Der so genannte Tod ist eine Sache, die die Menschen zum Weinen bringt, und doch vergeht ein Drittel des Lebens im Schlaf.
Depression: Wenn das Erreichen eines leichten und unruhigen Schlafes unter deiner tonnenschweren Bettdecke als riesige Erleichterung erscheint.
Wie soll man Schlaf finden, wenn es nicht gelingt, diese Gedanken zu unterdrücken?
Nichts schadet der Gesundheit mehr als Wein und Nächte ohne Schlaf.
Der Schlaf, diese bedauerliche Einschränkung der Lebensfreude.
Die erste Tugend eines Soldaten ist das Aushalten von Müdigkeit; Mut ist erst die zweite Tugend.
Apropos Schlaf: Ein Mann braucht sechs Stunden, eine Frau braucht sieben Stunden und ein Narr braucht acht Stunden.