Dunkelheit Zitate

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Fahre fort, übe nicht allein die Kunst, sondern dringe auch in ihr Inneres; sie verdient es. Denn nur die Kunst und die Wissenschaft erhöhen den Menschen bis zur Gottheit. [...] Der wahre Künstler hat keinen Stolz; leider sieht er, dass die Kunst keine Grenzen hat, er fühlt dunkel, wie weit er vom Ziele entfernt ist und indes er vielleicht von Anderen bewundert wird, trauert er, noch nicht dahin gekommen zu sein, wohin ihm der bessere Genius nur wie eine ferne Sonne vorleuchtet.
Alles Glück, von dem je Herzen gezittert haben; alle Größe, an die zu denken uns fast zerstört; jeder von den weiten umwandelnden Gedanken: es gab einen Augenblick, da sie nichts waren als das Schürzen von Lippen, das Hochziehn von Augenbrauen, schattige Stellen auf Stirnen; und dieser Zug um den Mund, diese Linie über den Lidern, diese Dunkelheit auf einem Gesicht, – vielleicht waren sie genau so schon vorher da: als Zeichnung auf einem Tier, als Furche in einem Felsen, als Vertiefung auf einer Frucht...
Da erwiderte mir gestern ein Herr aus Bremen: ›Wie? Sie bedauern den Tod eines Seehunds? Ausrotten müßte man diese Tiere. Glauben Sie etwa, sie seien nützlich? Sie sind die ärgsten Fischräuber, die es gibt, ganz schädliche, unnütze Geschöpfe!‹ Ich dachte an die feuchten dunklen Augen der gutmütigen Tiere und sie erschienen mir weit liebenswerter als diese Anschauungen eines Pedanten, dem sich sein eigenes grenzenloses Räubertum als Mensch so ganz und gar von selbst verstand.
Wo habe ich gelesen, dass ein zum Tode Verurteilter eine Stunde vor seinem Tod sagt oder denkt, dass, wenn er auf einem hohen Felsen leben müsste, auf einem so schmalen Vorsprung, dass er nur Platz zum Stehen hätte, und das Meer, die ewige Dunkelheit, die ewige Einsamkeit, der ewige Sturm um ihn herum, wenn er sein ganzes Leben lang, tausend Jahre, die Ewigkeit, auf einem Quadratmeter Platz stehen müsste, es besser wäre, so zu leben, als gleich zu sterben. Nur zu leben, zu leben und zu leben! Leben, was immer es auch sein mag!
Was macht einen Helden aus? Mut, Stärke, Moral, Widerstandsfähigkeit gegen Widrigkeiten? Sind das die Eigenschaften, die einen Helden wirklich auszeichnen und ausmachen? Ist das Licht wirklich die Quelle der Dunkelheit oder umgekehrt? Ist die Seele eine Quelle der Hoffnung oder der Verzweiflung? Wer sind diese so genannten Helden und woher kommen sie? Sind ihre Ursprünge im Verborgenen oder im Offensichtlichen? Aber ich mochte schon immer Seitenwege, kleine dunkle Hinterhöfe hinter der Hauptstraße - dort findet man Abenteuer und Überraschungen und Edelmetall im Dreck.
Voller Entzücken sehnte sich seine Seele nach Freiheit, Raum und Weite. Über ihm hing die Himmelskuppel voller stiller, leuchtender Sterne, grenzenlos. Vom Zenit bis zum Horizont erstreckte sich die noch dunkle Milchstraße in zwei Strängen. Die Nacht, frisch und ruhig, fast unruhig, umhüllte die Erde. Die weißen Türme und goldenen Kuppeln der Kirche leuchteten im saphirblauen Himmel. Der üppige Herbst schlief bis zum Morgen. Die Stille der Erde schien mit der Stille des Himmels zu verschmelzen und das Geheimnis der Erde berührte das Geheimnis der Sterne.