Der Schicksale sind nicht viele: wenige große wechseln beständig ab und ermüden an denen, die mit unbegrenzt emfindendem Herzen unzerstört hingehn.
Unendlichkeit Zitate
- Seite 3 / 7 -
Wenn man unter Ewigkeit nicht unendliche Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der ewig, der in der Gegenwart lebt.
Wenn der Mensch doch aufhörte, sich auf die Grausamkeit der Natur zu berufen, um seine eigene zu entschuldigen! Er vergißt, wie unendlich schuldlos auch noch das Fürchterlichste in der Natur geschieht.
Religion ist etwas unendlich Einfaches, Einfältiges. Es ist keine Kenntnis, kein Inhalt des Gefühls […], es ist keine Pflicht und kein Verzicht, es ist keine Einschränkung: sondern in der vollkommenen Weite des Weltalls ist es: eine Richtung des Herzens.
Sei – und wisse zugleich des Nicht-Seins Bedingung, den unendlichen Grund deiner innigen Schwingung, dass du sie völlig vollziehst dieses einzige Mal.
Man kann gar nicht oft genug im Leben das Gefühl des Anfangs in sich aufwecken, es ist so wenig äußere Veränderung dafür nötig, denn wir verändern ja die Welt von unserem Herzen aus, will dieses nur neu und unermeßlich sein, so ist sie sofort wie am Tage ihrer Schöpfung und unendlich.
Wie der Himmel ist, so sind die Nächte, und wie die Nächte sind, so ist die Stimme der Nachtigallen. Wo die Nächte weit sind, da ist ihr Klang tief, und sie holen ihn unendlich fernher und tragen ihn bis ans Ende.
Sobald die Erkenntnis akzeptiert ist, dass selbst zwischen den engsten Menschen unendliche Entfernungen bestehen, kann ein wunderbares Nebeneinanderleben wachsen, wenn es ihnen gelingt, den Abstand zwischen ihnen zu lieben, der es jedem ermöglicht, den anderen ganz gegen den Himmel zu sehen.
Weder Mensch noch Tier, ein klägliches und rührendes Zwitterwesen, wird der Hund von der Welt unsrer Beziehungen unendlich angezogen, ist aber unfähig, sich ohne unsre hilfreiche Mitwirkung den Weg zu bahnen. Er hat jene Unbekümmertheit, jene aufmerksame Tiefe des Instinkts verloren, die wir im Blick des freien Tieres entdecken. Wie sehr sind die Katzen geneigt, ihn zu verachten, sie, die niemals geruhten, ihre Katzenwelt wirklich zu verlassen.
Solange das Geschlecht des Mannes der Minuend ist und das Geschlecht des Weibes der Subtrahent, geht die Rechnung übel aus: die Welt ist minus unendlich.
Gott ist die Überwältigung unseres Innern durch die Unendlichkeit. Die Kapitulation des menschlichen Begriffsvermögens vor der Welt.
Den Wolken wird vielleicht einstmals eine besondere Verehrung gezollt werden; als der einzigen sichtbaren Schranke, die den Menschen vom unendlichen Raum trennt, als der gnädige Vorhang vor der offenen vierten Wand unserer Erdenbühne.
Wie süß ist alles erste Kennenlernen! Du lebst so lange nur, als du entdeckst. Doch sei getrost: Unendlich ist der Text, und seine Melodie gesetzt aus – Sternen.
Ich habe sehr sichere Instinkte, aber nicht die Gabe, eingehend zu begründen, zu erklären. Die Mehrzahl der Heutigen hat umgekehrt die Gabe des Begründens und Erklärens in hohem Maße, aber dafür keine innere Direktion. Es ist unendlich quälend, die Berechtigung seines Urteils immer wieder aufs neue beweisen zu sollen.
Doch höret: Tod ist ja kein Raub an Leben. Wir müssen? nein! wir – wollen alle sterben! Denn endlos locken neue Morgenröten.
Die unendlich Kleinen haben einen unendlich großen Stolz.
Der Hochmut der Kleinen besteht darin, immer, der der Großen, nie von sich selbst zu sprechen. Dieser letztere ist unendlich nobler, zuweilen aber einigermaßen beleidigend für die Gesellschaft. Er will sagen: "Meine Herren, Sie sind der Mühe nicht wert, die ich es mich kosten ließe, von Ihnen geachtet zu werden."
Wer das Konzept der Unendlichkeit verstehen will, muß nur das Ausmaß menschlicher Dummheit betrachten.
So wie es ist, kann das Menschengeschlecht nur dann weiterleben, wenn es eine unendlich große Zahl von Menschen gibt, die nützliche Arbeit tun und selber nichts besitzen; denn ein wohlhabender Mann würde gewiß seinen Acker nicht verlassen, um Ihren Acker zu pflügen, und wenn Sie ein Paar Schuhe brauchen, wird sie Ihnen ein Referent im Staatsrat nicht machen. Die Gleichheit ist also zugleich die natürlichste und die abwegigste Sache.
Die Sehnen des Krieges sind unendlich viel Geld.
Das ist die Wahrheit: So wie aus einem brennenden Feuer Tausende von Funken hervorgehen, so haben auch unendlich viele Wesen vom Schöpfer Leben und kehren zu ihm zurück.
Die lange Zeit, in der es mich nicht mehr geben wird, hat mehr Wirkung auf mich als diese kurze Zeit, die mir dennoch endlos erscheint.
Die Nerven des Krieges, unendlich viel Geld.
Welch kleines Teilchen der unendlichen und unermeßlichen Zeit ist jedem von uns zugemessen, und wie plötzlich wird es wieder von der Ewigkeit verschlungen!
Der Gedanke an die Vergänglichkeit aller irdischen Dinge ist ein Quell unendlichen Leids - und ein Quell unendlichen Trostes.
Hat einmal ein Mann alle männliche Tugenden: so verschönert ihn eine kleine weibliche, z. B. Reinlichkeit, unendlich in weiblichen Augen; und so umgekehr[t] mit Weib.
Es ist unendlich verschieden, einen Menschen lieben und etwas an ihm lieben, und sei dieses Etwas das Edelste; er wird doch Mittel; aber das Lieben des ganzen Menschen macht ihn mir nur zum Ziel seiner und meiner selber.
Wenn ein Lehrer immer weiter lehrt und lernt; wenn er das Gelesene sogleich zu einem Gelehrten vor Schülern machen kann: so muß ihn jedes neue Buch unendlich heben, weil er damit andere hebt und die erkauften Gewinste für kräftige Eroberungen ansieht.
Wir sind unbegrenzt frei, nicht in dem was wir machen, sondern was wir entbehren wollen.
Es gab Jahrhunderte, wo die Menschheit mit verbundnen Augen geführt wurde – von einem Gefängnis ins andere; – es gab andere Jahrhunderte, wo Gespenster die ganze Nacht polterten und umstürzten, und am Morgen war nichts verrückt; es kann keine andern Jahrhunderte geben als solche, wo Einzelwesen sterben, wenn Völker steigen, wo Völker zerfallen, wenn das Menschengeschlecht steigt; wo dieses selber sinkt und stürzt und endigt mit der verstiebenden Kugel... Was tröstet uns? – Ein verschleiertes Auge hinter der Zeit, ein unendliches Herz jenseits der Welt.