In einem krankhaften Zustand zeichnen sich Träume oft durch eine bemerkenswert anschauliche, lebendige und extrem lebensechte Qualität aus. Das Bild, das sich daraus ergibt, ist manchmal monströs, aber der Schauplatz und der gesamte Ablauf der Darstellung sind manchmal so wahrscheinlich und mit Details versehen, die so subtil und unerwartet sind, aber dennoch künstlerisch mit der ganzen Fülle des Bildes übereinstimmen, dass sogar der Träumende selbst nicht in der Lage wäre, sie in der Realität zu erfinden, selbst wenn er ein so großer Künstler wie Puschkin oder Turgenew wäre. Solche Träume, morbide Träume, bleiben immer lange in Erinnerung und hinterlassen einen starken Eindruck auf den gestörten und bereits erregten Organismus des Menschen.Raskolnikow hatte einen schrecklichen Traum.
Erinnerung Zitate
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Es gibt nichts, das höher, stärker, gesünder und nützlicher für das Leben wäre als eine gute Erinnerung aus der Kindheit, aus dem Elternhause.
Man erzählt dir viel über deine Bildung, aber eine schöne, heilige Erinnerung, die man seit der Kindheit bewahrt, ist vielleicht die beste Bildung von allen. Wenn ein Mensch viele solcher Erinnerungen mit ins Leben nimmt, ist er für den Rest seiner Tage gerettet. Und selbst wenn wir nur eine einzige gute Erinnerung in unserem Herzen haben, kann sie uns eines Tages das Heil bringen.
Die Sanduhren erinnern nicht bloß an die schnelle Flucht der Zeit, sondern auch zugleich an den Staub, in welchen wir einst verfallen werden.
Komödien zu spielen soll man um der Knaben in der Schule willen nicht wehren, erstlich daß sie sich üben in der lateinischen Sprache; zum anderen, daß in Komödien fein künstlich erdichtet, abgemalet und gestellet werden solche Personen, dadurch die Leute unterrichtet und ein jeglicher seines Amts und Standes erinnert und vermahnet werde, was einem Knecht, Herrn, jungen Gesellen und Alten gebühre, und für die Augen gestellet aller Dinge Grad, Ämter und Gebühren, wie sich ein jeglicher in seinem Stande halten soll, wie in einem Spiegel.
Man erinnert sich an sein eigenes Leben kaum besser als an einen Roman, den man irgendwo gelesen hat.
Dass die Geschichten der Wissenschaften und Künste nicht, wie man doch durchaus erwarten müsste, bloß ein Bild der unsäglichen, zahllosen Verkehrtheiten und Abgeschmacktheiten der Menschen sind, kommt daher, dass sie im Ganzen nur von den Ausnahmen Bericht erstatten, und dass nur von den verständigen, geistreichen, genialen Menschen, d. h. nur von einem aus Tausenden die Spuren sich erhalten: die zahllose übrige Menge verschwindet auch dem Andenken nach: und daher, wenn man Geschichte der Künste und Wissenschaften liest, oder die aufbehaltenen Werke betrachtet, denkt man, das Menschengeschlecht sei ganz gescheit. Betrachtet man aber, zu welcher Zeit es auch sei, in der Nähe die gegenwärtig entstehenden Produktionen und ihre Produzenten, liest man z. B. die binnen der letzten Jahre (jeder möglichen Zeit) erschienenen Bücher, oder geht in die Ausstellungen der lebenden Maler, oder spielt die neusten Musikalien; so hat man allemal nichts als Pfuscherei und sieht die ganze Jämmerlichkeit des Menschengeschlechts.
Um uns gegen fremde, der unsrigen entgegengesetzte Ansichten tolerant und beim Widerspruch geduldig zu machen, ist vielleicht nichts wirksamer, als die Erinnerung, wie häufig wir selbst, über denselben Gegenstand, sukzessiv ganz entgegengesetzte Meinungen gehegt und solche, bisweilen sogar in sehr kurzer Zeit wiederholt gewechselt, bald die eine Meinung, bald wieder ihr Gegenteil, verworfen und wieder aufgenommen haben.
Der bis zur Vorrede, die ihn abweist, gelangte Leser hat das Buch für bares Geld gekauft und fragt, was ihn schadlos hält? – Meine letzte Zuflucht ist jetzt, ihn zu erinnern, daß er ein Buch, auch ohne es gerade zu lesen, doch auf mancherlei Art zu benutzen weiß. Es kann, so gut wie viele andere, eine Lücke seiner Bibliothek ausfüllen, wo es sich, sauber gebunden, gewiss gut ausnehmen wird. Oder auch er kann es seiner gelehrten Freundin auf die Toilette, oder den Teetisch legen.
Wie töricht, zu bedauern und zu beklagen, daß man in vergangener Zeit die Gelegenheit zu diesem oder jenem Glück oder Genuss hat unbenutzt gelassen! – Was hätte man denn jetzt mehr davon? Die dürre Mumie einer Erinnerung.
Wie kommt es, dass wir uns an die kleinste Kleinigkeit erinnern, die uns widerfährt, und doch nicht wissen, wie oft wir sie derselben Person erzählt haben?
Warum ist unser Gedächtnis gut genug, um sich die kleinste Kleinigkeit zu merken, die uns widerfährt, aber nicht gut genug, um uns daran zu erinnern, wie oft wir sie der gleichen Person erzählt haben?
Warum können wir uns an die kleinste Einzelheit eines Erlebnisses erinnern, aber nicht daran, wie oft wir es ein und derselben Person erzählt haben?
Nichts ist schmerzvoller als schöne Erinnerungen an schlechten Tagen.
Warum können wir uns an das kleinste Detail erinnern, das uns widerfahren ist, und nicht daran, wie oft wir es derselben Person erzählt haben?
Wißt ihr, woran die Moral in euren Stücken erinnert? An die Zitrone im Maul eines gebratenen Schweins.
Es gibt Momente, die nur den Samen der Freude ins Herz streuen, die der Gegenwart nichts bringen, als einen leisen Schmerz, und die im eigentlichsten Verstande erst unter dem Brennglase der Erinnerung in ihrer Bedeutung, ihrem Reichtum, aufgehen.
Der Gedanke ist Allgemeingut und, im Gegensatz zum Gefühl, umso weniger wert, je mehr er an den Boden erinnert, auf dem er gewachsen ist.
Alle Träume sind vielleicht nur Erinnerungen!
Wenn ein Mensch in den Spiegel sieht, glättet er jedesmal sein Gesicht und sucht ihm den freundlichsten Ausdruck zu geben Möchte er sich doch erinnern, dass alle Menschen, denen er auf der Straße begegnet, in Bezug auf ihn Spiegel sind!
Schlafen, Schlafen, nichts, als Schlafen! Kein Erwachen, keinen Traum! Jener Wehen, die mich trafen, Leisestes Erinnern kaum, Daß ich, wenn des Lebens Fülle Nieder klingt in meine Ruh', Nur noch tiefer mich verhülle, Fester zu die Augen tu'!
Je mehr du redest, desto weniger erinnern sich die Menschen an deine Worte.
In der Kirche weiß jeder die 10 Gebote, aber auf der Straße weiß er immer nur 9, dasjenige, an das er sich gerade erinnern sollte, ist vergessen.
O ihr Schatten seliger Zeit! ihr meine trauten Erinnerungen!
Ich baue meinem Herzen ein Grab, damit es ruhen möge; ich spinne mich ein, weil überall es Winter ist; in seligen Erinnerungen hüll ich vor dem Sturme mich ein.
Ein Bruder des Frühlings war uns der Herbst, voll milden Feuers, eine Festzeit für die Erinnerung an Leiden und vergangne Freuden der Liebe.
Eine schlechte Handlung quält uns nicht in dem Augenblick, wo wir sie begehen, sondern viel später, wenn wir uns ihrer erinnern.
Ich sehe nur klar, woran ich mich erinnere.
Ihr freien Völker, erinnert euch folgenden Grundsatzes: »Man kann sich die Freiheit erringen, gewinnt sie aber nie noch einmal!«
Eine abscheuliche Tat quält uns nicht, wenn wir sie soeben getan, sondern erst viel später, wenn man an sie zurückdenkt, denn die Erinnerung daran verlischt nicht.