Hund Zitate

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Jeden Morgen mussten sechs Puppen aufgezogen und angezogen werden, denn Beth war noch ein Kind und liebte ihre Haustiere wie eh und je. Keine einzige von ihnen war ganz oder schön; alle waren Außenseiter, bis Beth sie aufnahm; denn als ihre Schwestern aus diesen Idolen herauswuchsen, gingen sie zu ihr.... Beth kümmerte sich aus diesem Grund umso liebevoller um sie und richtete ein Krankenhaus für kranke Puppen ein. Keine Stecknadeln wurden jemals in ihre Baumwollvitalien gestochen; keine harten Worte oder Schläge wurden ihnen jemals verabreicht; keine Vernachlässigung betrübte jemals das Herz der abstoßendsten: aber alle wurden gefüttert und gekleidet, gepflegt und gestreichelt, mit einer Zuneigung, die nie versagte.
Manchmal gehe ich an kleinen Läden vorbei, in der rue de Seine etwa: Händler mit Altsachen oder kleine Buch-Antiquare oder Kupferstichverkäufer mit ganz, ganz vollen Schaufenstern: Nie tritt jemand ein bei ihnen, sie machen offenbar keine Geschäfte: aber man sieht hinein, und sie sitzen und lesen, unbesorgt (und sind doch nicht reich); sorgen nicht um morgen, ängstigen sich nicht um ein Gelingen, haben einen Hund, der vor ihnen sitzt, gut aufgelegt, oder eine Katze, die die Stille um sie noch größer macht, indem sie die Bücherreihen entlangstreicht, als wischte sie die Namen von den Rücken. Ach, wenn das genügte: Ich wünschte manchmal, mir so ein volles Schaufenster zu kaufen und mich mit einem Hund darunterzusetzen für zwanzig Jahre.
Weder Mensch noch Tier, ein klägliches und rührendes Zwitterwesen, wird der Hund von der Welt unsrer Beziehungen unendlich angezogen, ist aber unfähig, sich ohne unsre hilfreiche Mitwirkung den Weg zu bahnen. Er hat jene Unbekümmertheit, jene aufmerksame Tiefe des Instinkts verloren, die wir im Blick des freien Tieres entdecken. Wie sehr sind die Katzen geneigt, ihn zu verachten, sie, die niemals geruhten, ihre Katzenwelt wirklich zu verlassen.
In der Katze hast du Mißtrauen, Wollust und Egoismus, die drei Tugenden des Renaissance-Menschen nach Stendhal und anderen. Damit ist sie, ich möchte sagen, das konzentrierteste Tier. Der Hund ist dagegen gläubig, selbstlos und erotisch kulturlos. Unsere heutige Zivilisation nähert sich mehr der Stufe des Hundes. Das Christentum ist vornehmlich gegen die Katze gerichtet. Man darf nach dem allen in einigen Jahrhunderten den Menschen erwarten.