Höflichkeit des Geistes besteht darin, daß man feine und zarte Dinge denkt.
Anmut Zitate
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Die Hoffnung, so trügerisch sie auch ist, dient doch wenigstens dazu, uns auf anmutigem Pfad ans Ende des Lebens zu führen.
Anmut ist für den Körper, was der Verstand für den Geist ist.
Die blinde Henne Eine blind gewordene Henne, die des Scharrens gewohnt war, hörte auch blind noch nicht auf, fleißig zu scharren. Was half es der arbeitsamen Närrin? Eine andre sehende Henne, welche ihre zarten Füße schonte, wich nie von ihrer Seite, und genoss, ohne zu scharren, die Frucht des Scharrens. Denn so oft die blinde Henne ein Korn aufgescharrt hatte, fraß es die sehende weg.
Schön und lieblich Drei der Grazien gibt's nur Eine Venus! Die Veilchen Will ich zum Strauße gereiht, aber die Rose allein.
Liebesprobe Laß den Jüngling, der dich liebt, Eine Lilje pflücken, Eh' dein Herz sich ihm ergibt, Um ihn zu beglücken. Wird kein Tropfe von dem Tau Dann durch ihn vergossen, Der sie tränkte auf der Au, Sei der Bund geschlossen. Wer so zart die Blume bricht, Daß sie nicht entwallen, Sorgt auch, daß die Tränen nicht Deinem Aug' entfallen.
Der Tod Die Glocken hast du noch gepflückt, Die uns den Lenz verkünden, Doch nicht, vom schweren Schnee' gedrückt, In Farben sich entzünden. Auch hast du dir zum Sonntagsstrauß Die Veilchen noch gewunden Und ihren Duft im Gotteshaus So süß, wie nie, gefunden. Ein frischer Maienblumenkranz War dir in's Haar geflochten, Als dir in deinem letzten Tanz Die zarten Schläfe pochten. Die Rosen treffen dich schon bleich Im Kreise deiner Schwestern: Der weißen bist du heute gleich, Der rothen glichst du gestern. Doch kommen sie zur rechten Frist, Um deinen Sarg zu decken, Und was du warst und was du bist, Noch einmal zu erwecken! Die Nelken blühen mir allein Und können mich nur freuen, Um sie bei hellem Mondenschein Dir auf das Grab zu streuen.
Mit der Freiheit ist es nicht anders als mit derben und saftigen Speisen oder starken Weinen. Für gesunde und starke Naturen sind sie nahrhaft und stärkend. Sie überladen, verderben und berauschen jedoch schwache und zarte Menschen.
Die Frauen müssen soviel Kraft haben, daß sie alles, was sie tun, mit Anmut tun können; die Männer brauchen soviel Geschicklichkeit, daß sie alles, was sie tun, leicht tun können.
Anmut ohne Ungezwungenheit ist undenkbar.
Die Freiheit gleicht jenen derben und saftreichen Nahrungsmitteln, oder jenen edlen Weinen, welche die daran gewöhnten robusten Naturen ernähren und kräftigen, während sie die Schwachen und Zarten überwältigen, berauschen und zu Grunde richten.
Die Anmut verliert ihren Wert nicht so schnell wie die Schönheit, denn sie erneuert sich unaufhörlich. Nach einer dreißigjährigen Ehe gefällt eine rechtschaffene Frau voller Anmut ihrem Manne noch ebensogut wie am ersten Tag.
Anmut verwelkt nicht wie die Schönheit; sie hat Leben und erneuert sich unaufhörlich.
Bibliotheken sind Reservoirs der Kraft, der Anmut und des Witzes, Erinnerungen an Ordnung, Ruhe und Kontinuität, Seen der geistigen Energie, weder warm noch kalt, weder hell noch dunkel.... In jeder Bibliothek auf der Welt bin ich zu Hause, unbefangen, still und vertieft. ~Germaine Greer
Wer möchte diesen Erdenball Noch fernerhin betreten, Wenn wir Bewohner überall Die Wahrheit sagen täten. Ihr hießet uns, wir hießen euch Spitzbuben und Halunken, Wir sagten uns fatales Zeug Noch eh wir uns betrunken. Und überall im weiten Land, Als langbewährtes Mittel, Entsproßte aus der Menschenhand Der treue Knotenknittel. Da lob ich mir die Höflichkeit, Das zierliche Betrügen. Du weißt Bescheid, ich weiß Bescheid; Und allen macht's Vergnügen.
Wann wird unser Gewissen so zart, dass wir handeln, um menschliches Elend zu verhindern, anstatt es zu rächen?
Die Belohnung Was belohnet den Meister? Der zart antwortende Nachklang Und der reine Reflex aus der begegnenden Brust.
Leise löst sich das Band, es entzweien sich zart die Naturen, Und von der holden Scham trennet sich feurig die Kraft.
Wahre Schönheit, wahre Anmut soll niemals Begierde erregen.
Anmut ist eine Schönheit, die nicht von der Natur gegeben, sondern von dem Subjekte selbst hervorgebracht wird.
Zur Anmut muß sowohl der körperliche Bau als der Charakter beitragen.
Anmut ist eine bewegliche Schönheit.
Gönne dem Knaben zu spielen, in wilder Begierde zu toben: Nur die gesättigte Kraft kehret zur Anmut zurück.
So wie die Anmut der Ausdruck einer schönen Seele ist, so ist die Würde der Ausdruck einer erhabenen Gesinnung.
Schnell knüpfen sich der Liebe zarte Bande, Wo man beglückt, ist man im Vaterlande.
Es schont der Krieg auch nicht das zarte Kindlein in der Wiege.
Eine starke Seele bei aller feinen, zarten Fühlbarkeit ist doch das glücklichste Geschenk des Himmels.
Man muß einen Fehler mit Anmut rügen, und mit Würde bekennen.
Anmut und Würde stehen in einem zu hohen Werte, um die Eitelkeit und Torheit nicht zur Nachahmung zu reizen.
Die Würde hindert, daß die Liebe nicht zur Begierde wird. Die Anmut verhütet, daß die Achtung nicht Furcht wird.