Keine Absichten werden leichter und allgemeiner erraten als die des Eiteln. Dies setzt allgemeine Eitelkeit voraus.
- Jean Paul

Klugwort Reflexion zum Zitat
Jean Pauls Zitat ist eine tiefgründige Betrachtung über die menschliche Natur und die Dynamik von Eitelkeit. Es deutet darauf hin, dass die Motive eitler Menschen oft durchschaubar sind, weil sie von oberflächlichen Bedürfnissen nach Anerkennung und Bewunderung geprägt sind. Gleichzeitig stellt er fest, dass die Fähigkeit, diese Absichten so leicht zu durchschauen, selbst ein Hinweis auf die Verbreitung von Eitelkeit ist – denn nur wer ähnliche Eigenschaften kennt, kann sie auch in anderen erkennen.
Das Zitat regt dazu an, die eigene Beziehung zur Eitelkeit zu hinterfragen. Es zeigt, dass Eitelkeit eine universelle menschliche Eigenschaft sein kann, die in unterschiedlichem Maße in jedem von uns vorhanden ist. Die Erkenntnis, dass wir die Schwächen anderer oft gerade deshalb erkennen, weil wir sie auch in uns selbst tragen, lädt zu mehr Verständnis und Selbstreflexion ein. Es ist auch eine Mahnung, die eigenen Motive kritisch zu prüfen und sich nicht von oberflächlichen Bedürfnissen nach Bestätigung leiten zu lassen.
In einer Zeit, in der soziale Medien und öffentliche Darstellung oft eitle Tendenzen verstärken, bleibt diese Beobachtung besonders relevant. Jean Pauls Worte fordern dazu auf, Authentizität und Bescheidenheit zu schätzen und die Suche nach Bestätigung durch wahre Werte und innere Stärke zu ersetzen.
Zitat Kontext
Jean Paul (1763–1825), ein deutscher Schriftsteller der Spätromantik, war bekannt für seine scharfsinnigen und oft humorvollen Reflexionen über die menschliche Natur. Dieses Zitat spiegelt seine Fähigkeit wider, komplexe soziale Dynamiken prägnant und mit einem Augenzwinkern darzustellen.
In einer Zeit, in der gesellschaftliche Eitelkeit und die Suche nach Anerkennung in höfischen und bürgerlichen Kreisen weit verbreitet waren, stellte Jean Paul oft die Schattenseiten dieser Eigenschaften dar. Er beleuchtet dabei sowohl die oberflächliche Natur der Eitelkeit als auch die tiefere Wahrheit, dass solche Eigenschaften uns alle in gewisser Weise verbinden.
Heute ist diese Einsicht universell anwendbar. Sie erinnert uns daran, die eigenen Schwächen nicht nur bei anderen zu kritisieren, sondern auch in uns selbst zu erkennen, und lädt dazu ein, die Werte zu fördern, die über die Eitelkeit hinausgehen – wie Authentizität, Tiefe und Selbstakzeptanz.
Daten zum Zitat
- Autor:
- Jean Paul
- Tätigkeit:
- deutscher Schriftsteller
- Epoche:
- Romantik
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- Emotion:
- Keine Emotion