In meiner Jugend war ist überzeugt, ich müsse eine große Dichterin werden, und jetzt ist mein Herz von Glück und Dank erfüllt, wenn es mir gelingt, eine lesbare Geschichte niederzuschreiben.
- Marie von Ebner-Eschenbach
Klugwort Reflexion zum Zitat
Dieses Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach offenbart eine bewegende Einsicht in den Wandel der eigenen Ansprüche und die Reife des Herzens.
In der Jugend neigen wir oft dazu, nach Großem zu streben, die Welt verändern zu wollen oder unsterbliche Werke zu schaffen.
Doch mit der Zeit erkennen wir, dass wahres Glück nicht in der Größe des Erreichten liegt, sondern in der Freude am Schaffen selbst.
Das Zitat lehrt uns, Dankbarkeit und Demut zu kultivieren – zwei Eigenschaften, die in einer Welt voller Vergleich und Wettbewerb oft verloren gehen.
Es ist eine Erinnerung daran, dass der Wert einer Leistung nicht von äußerem Ruhm abhängt, sondern von der Zufriedenheit, die sie uns selbst bringt.
Ebner-Eschenbach vermittelt mit dieser Reflexion eine zeitlose Botschaft: Nicht die Perfektion oder das Streben nach Höherem macht unser Leben reich, sondern die Fähigkeit, die kleinen Erfolge zu schätzen.
Zitat Kontext
Marie von Ebner-Eschenbach, eine bedeutende österreichische Schriftstellerin des 19. Jahrhunderts, war bekannt für ihre feinsinnigen Beobachtungen und psychologischen Einblicke.
Dieses Zitat spiegelt die persönliche Entwicklung und den künstlerischen Reifeprozess der Autorin wider, die sich vom jugendlichen Ehrgeiz zu einer bescheideneren, aber erfüllteren Perspektive wandelte.
Es entstand in einer Zeit, in der Frauen in der Literatur noch um Anerkennung kämpfen mussten, was ihren Wunsch, eine große Dichterin zu werden, umso bedeutsamer macht.
Die Aussage lässt sich auch als Reflexion über das Schreiben selbst verstehen: Es geht weniger um den Ruhm, sondern um die Authentizität und den Wert der eigenen Werke.
Heute ist das Zitat eine Inspiration für Kreative und Künstler, die sich oft von äußeren Erwartungen unter Druck gesetzt fühlen. Es erinnert daran, dass der Weg ebenso wichtig ist wie das Ziel.
Ebner-Eschenbachs Worte laden uns ein, den Prozess des Schaffens als Geschenk zu sehen und uns auf das Wesentliche zu besinnen – die Freude, unsere Gedanken in die Welt zu tragen.
Daten zum Zitat
- Autor:
- Marie von Ebner-Eschenbach
- Tätigkeit:
- Österreichische Schriftstellerin
- Epoche:
- Realismus
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- Emotion:
- Keine Emotion