Mäßigung ist eine fatale Sache. Nichts ist so erfolgreich wie Übermaß.
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Mäßigung ist eine fatale Sache. Nichts ist so erfolgreich wie Übermaß.
Die Worte „gemäßigt“ und „mäßig“ sind entweder Worte der politischen Feigheit, der List oder der Verführung. Eine Sache, die mäßig gut ist, ist nicht so gut, wie sie sein sollte. Mäßigung im Gemüt ist immer eine Tugend, aber Mäßigung im Prinzip ist eine Art von Laster.
Ein Mensch, der in Demut, Dankbarkeit und Mäßigung isst, bei seiner Frau liegt oder sich auf das Schlafengehen vorbereitet, befindet sich nach christlichen Maßstäben in einem unendlich höheren Zustand als jemand, der in einem Zustand des Stolzes Bach hört oder Plato liest.
Es gibt nichts, worin Zorn und Sanftmut, worin Tapferkeit, Mäßigung und alle anderen moralischen Eigenschaften, nebst ihren Gegensätzen sich so deutlich und ähnlich abbildeten, als in der Musik. Die Erfahrung beweist es. Die ganze Stimmung des Gemüts ändert sich, wenn man verschiedene Arten von Musik hört.
Übung und Mäßigung aber können auch im Alter etwas von der früheren Stärke bewahren.
Daher ist uns jede einzelne Entbehrung für den Augenblick ziemlich leicht, aber jede Entsagung entsetzlich schwer: denn jene trifft nur die vorübereilende Gegenwart, diese aber die Zukunft und schließt daher unzählige Entbehrungen in sich, deren Äquivalent sie ist.
Es gibt aber nichts, worin Zorn und Sanftmut, worin Tapferkeit, Mäßigung und alle anderen moralischen Eigenschaften, nebst ihrem Entgegengesetzten sich so deutlich und ähnlich abbildeten, wenn man von der wirklichen Natur abgeht, als im Gesang und im Rhythmus. Die Erfahrung beweist es. Die ganze Stimmung des Gemüts ändert sich, wenn man verschiedene Arten der Musik hört.