Ein Werk vollenden?Ein Bild zu vollenden? Was für ein Unsinn! Es zu vollenden bedeutet, mit ihm fertig zu werden, es zu töten, es von seiner Seele zu befreien, ihm den letzten Schlag zu versetzen, den Gnadenstoß für den Maler wie für das Bild.
- Pablo Picasso

Klugwort Reflexion zum Zitat
Picassos Zitat bringt eine provokante Perspektive auf den kreativen Prozess und die Bedeutung des 'Vollendens'. In seiner Sichtweise ist das Vollenden eines Werkes nicht ein Akt des Erfolgs oder der Erfüllung, sondern eine Form der Gewalt – ein 'Töten' des Bildes, das von seiner Seele befreit wird. Der Künstler setzt dem Bild den 'Gnadenstoß', was darauf hinweist, dass der kreative Akt nicht in der Perfektion oder der Vollständigkeit liegt, sondern in der kontinuierlichen Transformation und dem ständigen Verlassen des Werkes. /n/n Picasso stellt den Akt der Vollendung als eine Art endgültiges Eingreifen dar, das den kreativen Prozess stoppt. Hier wird das Bild nicht als ein Produkt des Künstlers betrachtet, das in einer endgültigen Form abgeschlossen wird, sondern als ein lebendiger Prozess, der nie wirklich abgeschlossen sein kann. Es fordert die Vorstellung heraus, dass ein Werk irgendwann 'fertig' ist und anzeigt, dass die Kreativität in einem ständigen Fluss ist, der nie zum Stillstand kommen sollte. /n/n Diese Sichtweise spiegelt sich auch in Picassos eigenem Werk wider, das oft von radikalen Veränderungen und der Aufgabe traditioneller Kunstkonventionen geprägt war. Die Reflexion darüber, wie ein Bild lebt und sich entwickelt, öffnet den Raum für die Frage, ob es wirklich möglich ist, etwas zu 'beenden', oder ob ein Werk immer nur eine Momentaufnahme eines nie zu vollendenden Prozesses bleibt.
Daten zum Zitat
- Autor:
- Pablo Picasso
- Tätigkeit:
- Maler, Bildhauer, Grafiker und Keramiker
- Epoche:
- Moderne
- Emotion:
- Keine Emotion