Jeder Mensch kommt mit einer sehr großen Sehnsucht nach Herrschaft, Reichtum und Vergnügen sowie mit einem starken Hang zum Nichtstun auf die Welt.
- Voltaire

Klugwort Reflexion zum Zitat
Voltaires Zitat beleuchtet die grundlegenden Triebe und Neigungen des Menschen auf eine provokante Weise. Es beschreibt den Menschen als ein Wesen, das von seinen Sehnsüchten und Begierden getrieben wird – nach Macht, Besitz und Genuss – und gleichzeitig eine natürliche Neigung zur Passivität und Bequemlichkeit besitzt.
Diese Reflexion fordert uns dazu auf, die Spannungen zwischen diesen gegensätzlichen Impulsen zu betrachten. Die Sehnsucht nach Herrschaft und Reichtum steht für den Ehrgeiz und die rastlose Suche nach Kontrolle und Einfluss. Der Hang zum Nichtstun dagegen repräsentiert die menschliche Tendenz, sich dem Komfort und der Bequemlichkeit hinzugeben, wenn keine Notwendigkeit zum Handeln besteht.
Das Zitat regt zum Nachdenken darüber an, wie diese Triebe unsere Entscheidungen und unser Leben beeinflussen. Es stellt die Frage, ob wir in der Lage sind, diese natürlichen Impulse zu zähmen und in sinnvolle Bahnen zu lenken. Gleichzeitig verweist es auf die Gefahr, dass diese Neigungen – wenn sie ungehemmt bleiben – zu Egoismus, Gier und einer Flucht vor Verantwortung führen können.
Voltaire mahnt uns, unsere inneren Antriebe kritisch zu hinterfragen. Seine Worte sind eine Einladung zur Selbstreflexion: Wie stark lassen wir uns von diesen Trieben beeinflussen, und wie schaffen wir es, ein Leben zu führen, das nicht nur unseren Begierden, sondern auch höheren Werten gerecht wird?
Zitat Kontext
Voltaire, ein zentraler Denker der Aufklärung, war bekannt für seine scharfsinnigen Beobachtungen über die menschliche Natur und Gesellschaft. Geboren 1694 in Frankreich, lebte er in einer Zeit, die von gesellschaftlichen und intellektuellen Umbrüchen geprägt war. Seine Werke, darunter Essays, Dramen und philosophische Schriften, zielten oft darauf ab, die Schwächen der menschlichen Natur und die Missstände seiner Zeit aufzudecken.
Das Zitat spiegelt Voltaires Ansichten über die grundlegenden Eigenschaften des Menschen wider. Es ist nicht nur eine Beschreibung, sondern auch eine Kritik an den egoistischen Trieben, die er als universell ansieht. In einer Zeit, in der die Aufklärung Vernunft und Tugend betonte, könnte Voltaires Aussage als Warnung verstanden werden: Die menschliche Natur allein reicht nicht aus, um eine gerechte und harmonische Gesellschaft zu schaffen.
Historisch gesehen war dies auch eine Reaktion auf die gesellschaftlichen Zustände seiner Zeit. Die Gier nach Macht und Reichtum führte zu Ungleichheit, während die Tendenz zur Bequemlichkeit oft Fortschritt und Verantwortung hemmte. Voltaire betonte die Notwendigkeit von Bildung, kritischem Denken und moralischer Disziplin, um diese Triebe in sinnvolle Bahnen zu lenken.
Seine Worte sind heute ebenso relevant wie damals. Sie erinnern uns daran, dass die menschliche Natur komplex und oft widersprüchlich ist und dass ein bewusstes Leben erfordert, diese Triebe zu erkennen, zu verstehen und zu kontrollieren, um sowohl persönliche als auch gesellschaftliche Fortschritte zu ermöglichen.
Daten zum Zitat
- Autor:
- Voltaire
- Tätigkeit:
- französischen Schriftsteller, Philosoph und Intellektueller
- Epoche:
- Aufklärung
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- Emotion:
- Keine Emotion