Auf Grundlage der Lebensgestaltung eines jeden muss entschieden werden, ob er von vielen geschätzt werden muss oder ob es genügt, von wenigen geliebt zu werden.
- Cicero

Klugwort Reflexion zum Zitat
Ciceros Zitat wirft eine grundlegende Frage über menschliche Beziehungen und Prioritäten auf: Sollten wir danach streben, von vielen geschätzt zu werden, oder genügt es, von wenigen, dafür aber tief und wahrhaftig geliebt zu werden?
Es fordert uns auf, unsere Lebensziele und die Art, wie wir Beziehungen gestalten, kritisch zu betrachten. Während Anerkennung durch viele oft mit gesellschaftlichem Erfolg gleichgesetzt wird, weist Cicero darauf hin, dass diese Anerkennung möglicherweise oberflächlich sein kann.
Die Liebe weniger, aber nahestehender Menschen könnte hingegen eine tiefere und nachhaltigere Erfüllung bieten. Das Zitat lädt dazu ein, die eigene Lebensgestaltung an den Werten auszurichten, die einem persönlich am wichtigsten sind: Streben wir nach Popularität oder nach wahrer Intimität und Verbundenheit?
Es regt auch dazu an, darüber nachzudenken, wie viel Wert wir auf das Urteil anderer legen und wie stark dieses unser Handeln beeinflusst.
Für den Leser ist dies ein Appell, Prioritäten zu setzen und das eigene Leben so zu gestalten, dass es sowohl mit innerer Zufriedenheit als auch mit authentischen Beziehungen im Einklang steht.
Zitat Kontext
Marcus Tullius Cicero, ein römischer Philosoph und Staatsmann, lebte in einer Zeit, die von politischen Intrigen und gesellschaftlichen Erwartungen geprägt war. Sein Zitat spiegelt seine Überlegungen zur Balance zwischen öffentlichem Ansehen und persönlichem Glück wider.
Im historischen Kontext war Rom eine Gesellschaft, in der die Anerkennung durch viele oft als Schlüssel zum Erfolg galt. Doch Cicero, der selbst oft im Zentrum öffentlicher Aufmerksamkeit stand, hinterfragte diese Vorstellung und setzte sich für tiefere, bedeutungsvollere Beziehungen ein.
Philosophisch steht das Zitat in der Tradition stoischer und humanistischer Überlegungen, die persönliche Tugend und wahre Verbundenheit über oberflächlichen Ruhm stellten.
Auch heute bleibt diese Botschaft zeitlos relevant, da sie die moderne Tendenz hinterfragt, soziale Anerkennung – sei es durch beruflichen Erfolg oder soziale Medien – über authentische, tiefgreifende Beziehungen zu stellen. Sie erinnert daran, dass es letztlich die Qualität unserer Beziehungen ist, die unser Leben bereichert, nicht die Quantität der Anerkennung.
Daten zum Zitat
- Autor:
- Cicero
- Tätigkeit:
- römischer Staatsmann, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph
- Epoche:
- Klassische Antike
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- Emotion:
- Keine Emotion